Barsinghausen / Wennigsen / Gehrden / Ronnenberg / Region.
Für ein Wochenende prägten Johanniter in schwarzen Ordensmänteln und weißem Kreuz den historischen Ortskern: Aus ganz Norddeutschland trafen sich gestern rund 350 Ritterbrüder und Familienangehörige zum Rittertag im Wennigser Johanniterhaus. Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) – die Hilfsorganisation ist ein Werk des Johanniterordens – war unter anderem mit dem kompletten Vorstand des Landesverbands Niedersachsen/Bremen vertreten: Bernhard Gätjen, Uwe Beyes und Hannes Wendler. Vize-Bürgermeisterin Marianne Kügler war für die Gemeinde Wennigsen bei dem Ereignis dabei. Insgesamt kamen gut 450 Menschen im Johanniterhaus zusammen.
Alle zwei Jahre treffen sich die Mitglieder der Hannoverschen Genossenschaft des Ordens, zu denen wiederum 13 Subkommenden aus Niedersachsen und Bremen gehören, in Wennigsen. „Für uns sind diese Zusammenkünfte ein regelrechtes Familientreffen des Johanniterordens“, sagte Dr. Johann Christian von Waldthausen. Er leitet die Subkommende Burgwedel und organisierte den Rittertag. Bei den Treffen der norddeutschen Johanniter geht es auch um karitative Themen. Die Johanniter fördern unter anderem soziale Projekte in der Jugendarbeit – jüngst erhielt unter anderem die Barsinghäuser Mariengemeinde für ihre Arbeit eine Spende –, in der Flüchtlingshilfe oder für die Unterstützung bedürftiger Menschen in Osteuropa. Dr. Joachim von Einem, Kommendator der Genossenschaft, zeichnete verdiente Damen und Ritterbrüder für ihr karitatives Engagement aus und nahm zwölf neue Ehrenritter in die Reihen der Hannoverschen Genossenschaft auf. Was im Leben wirklich zähle, betonte Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr in ihrer Predigt, sei die Tatsache, sich unterschiedslos für andere Menschen zu engagieren. Diesen Auftrag hätten sich die Johanniter auch selbst gegeben.
Im Calenberger Land sind die Johanniter mehrfach aktiv: Karitativ engagieren sich die Subkommende Calenberg des Johanniterordens sowie die Johanniter-Hilfsgemeinschaft (JHG) Calenberg-Schaumburg. Hinzu kommen der Ronnenberger Ortsverband Deister der JUH und das Johanneshaus Empelde. Die Ronnenberger Johanniter unterstützten den Rittertag mit 25 Helfern und Eventausstattung. Die Johanniter-Unfall-Hilfe zählt mit ihren bundesweit gut 56.000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zu den großen deutschen Hilfsorganisationen.
Beim Rittertag wurde auch Geschichte erlebbar: Das Johanniterhaus Kloster Wennigsen ist seit 1980 das geistige Zentrum des Ordens des Johanniterordens in Norddeutschland. Die Anlage – inklusive des evangelischen Frauenklosters – verweist mit seiner Baugeschichte ins 18. Jahrhundert; tatsächlich reichen ihre Wurzeln bis in die Zeit um 1200 zurück. Und der Johanniterorden selbst ist noch einmal ein gutes Jahrhundert älter.