Region / Hannover.
Ermittlern des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) Hannover ist es in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltsschaft (StA) Verden sowie der Deutschen Post AG gelungen, insgesamt 13 Täter nach dem widerrechtlichen Ausspähen von DHL Kundennummern (sogenannte Postnummern) zu ermitteln.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand waren beim ZKD Hannover rund um den Jahreswechsel diverse Anzeigen von geschädigten Unternehmen eingegangen, nachdem Internetbetrüger Waren offenbar mithilfe von ausgespähten Kreditkarten und widerrechtlich erlangten Postnummern bestellt hatten. Die georderten Gegenstände ließen die Täter an DHL Packstationen liefern. Um die Waren aus den Boxen zu bekommen, hatten sich die Internetbetrüger vorher unbefugt Zugang zu DHL Accounts von Privatnutzern verschafft. In den Accounts änderten die Täter nunmehr die Handyerreichbarkeit der Nutzer, um an die sogenannte mTAN für die Öffnung der DHL Packstation zu gelangen. Mithilfe von gefälschten Kundenkarten und der mTAN konnten die Täter die widerrechtlich bestellten Waren aus den Packstationen entnehmen.
Nach einem umfangreichen Verfahren ist es Ermittlern des ZKD und der StA Verden gelungen, zwölf Durchsuchungsbeschlüsse für die Region Hannover zu erwirken. Bei den Durchsuchungen konnten Fahnder zahlreiche unbefugt bestellte oder nicht bezahlte Waren sicherstellen. Die Auswertung zu der Beute dauert aktuell noch an. Der entstandene Schaden wird auf eine mittlere bis hohe fünfstellige Summe geschätzt.
Das Verfahren richtet sich derzeit gegen 13 Tatverdächtige im Alter von 16 bis 34 Jahren, die sich nun unter anderem wegen Computerbetruges, Warenbetruges, Verstöße gegen das Waffengesetz (Schreckschusswaffe), das Betäubungsmittelgesetz (Ecstasy) und Sprengstoffgesetz (nicht zugelassene Böller) verantworten müssen. Den Ermittlern ist es zudem gelungen im Rahmen dieses Verfahrens eine weitere Serie zum Nachteil der Deutschen Bahn AG aufzuklären. Die Täter hatten mit ausgespähten Kreditkarten Bahntickets im Wert von 8000 Euro erworben.