Anzeige
Anzeige
Anzeige

Fridays for Future - zu Gast in Barsinghausen

Foto: Anna Kraeft (dritte von rechts) zu Gast in Barsinghausen.

Barsinghausen.

Seit Anfang des Jahres beteiligen sich Schüler aus Hannover und dem Umland an den Schulstreiks und Demonstrationen für Klimaschutz unter dem Motto „Fridays for Future“ (FFF). Sie fußen auf den Aktionen der Schwedin Greta Thunberg. Anna Kraeft, Organisatorin der Hannoverschen Klimastreiks, war jetzt zu Gast in Barsinghausen.

„Im Januar haben wir mit Fridays for Future auch in Hannover begonnen. Am Anfang waren wir zu Dritt und hatten die erste Demo für 200 Personen angemeldet. Es kamen dann 3000“, erinnert sich Anna Kraeft. Seitdem sei die Bewegung gewachsen. Auch Schüler aus Barsinghausen nahmen an den Aktionen in Hannover teil. Es gibt regelmäßige Demonstrationen, zu Fuß oder mit dem Rad, lokal und weltweit. Längst haben sich auch Ältere, Eltern oder Wissenschaftler den Protesten angeschlossen.

Über ihre Erfahrungen mit FFF sprach Anna Kraeft am Mittwoch im Rahmen der Mitgliederversammlung (MV) des Grünen Ortsverbandes Barsinghausen. "Dabei ist deutlich geworden, dass FFF mehr ist, als der kreative Protest, der freitags sichtbar wird." Die Jugendlichen organisieren sich über verschiedene Arbeitsgruppen, treffen sich wöchentlich, wollen Aufklärungsarbeit leisten und Entscheidungen in der Politik für mehr und effektiven Klimaschutz erreichen.

Zurzeit werde an konkreten Forderungen für Hannover gearbeitet. „Wir erleben eine hohe Aufmerksamkeit, aber auch, dass mit uns Symbolpolitik versucht wird. Wir wollen parteipolitisch unabhängig bleiben und sehen deshalb ungern Parteifahnen bei unseren Demos. Aber wir wollen auch etwas Positives bewegen. Der Klimaschutz ist ein globales Thema und betrifft die Länder im Süden stärker, als uns. Wir greifen kritische Themen auf und polarisieren, weil es auch um Kritik an unserer Art des kapitalistischen Wirtschaftens und des Konsums geht“, sagte Anna Kraeft im Gespräch. Es gehe den Jugendlichen nicht um Lob für ihr Engagement und um Aufmerksamkeit, sondern um konkretes Handeln in der Politik. Das falle noch zu gering aus.

Auch vor Ort müsse mehr passieren im Bereich des Klimaschutzes, betonte Helmut Freitag. Derzeit würden mehrere Anträge der Grünen Ratsfraktion in den Ratsgremien eingebracht, unter anderem für energieeffizientes Bauen, für die Reduzierung von Plastik. Der Radwegebau müsse forciert werden. Denkbar sei es auch, den Klimanotstand in Barsinghausen auszurufen – dann aber verbunden mit konkreten Maßnahmen.

Die Ergebnisse der Europawahl geben den Grünen Rückenwind für mehr Klimaschutz. Aber: „Die hohen Umfragewerte sind noch keine Wahlergebnisse bei den nächsten Wahlen. Sie bringen eine große Verantwortung für uns mit“, sagte Helmut Freitag, der sich auch über weitere Interessierte und ein neues Mitglied freute, das an der MV teilnahmen.