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Frauen*nachttaxi für Flinta*-Personen geöffnet

Symbolfoto. Quelle: pixabay.

Hannover. Die Gruppe der Nutzungsberechtigten erweitert: Das Frauen*nachttaxi dürfen künftig alle Flinta*-Personen nutzen und damit etwa zwei Drittel aller Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr. Darauf haben sich die Landeshauptstadt Hannover (LHH), HalloTaxi und die ÜSTRA geeinigt..

Der Verwaltungsausschuss der Landeshauptstadt Hannover (LHH) hat dieser Veränderung und weiteren Modifikationen des Vertrages am Donnerstag (12. Dezember) zugestimmt. Das Akronym Flinta* steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nicht-binäre, transgeschlechtliche und agender Personen. Das Sternchen bezieht weitere Variationen der Geschlechtervielfalt mit ein.

„Die Erweiterung der Nutzungsberechtigten um diese vulnerable Gruppe war uns ein besonderes Anliegen. Damit stärken wir nicht nur die objektive Sicherheit, sondern auch das subjektive Sicherheitsempfinden dieser Personen. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden führt das Unbehagen vor dunklen Ecken und die Furcht vor Übergriffen oftmals zu einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit und beeinträchtigt damit die Lebensqualität“, sagt Hannovers städtische Gleichstellungsbeauftragte Luisa Arndt. „Wir haben das Konzept überarbeitet, um das Frauen*nachttaxi noch attraktiver zu machen. Ich freue mich, dass die Ratspolitik dem Vorschlag mit großer Mehrheit zugestimmt hat.“

Eine weitere Neuerung des Angebots ist die zusätzliche Option, das Frauen*nachttaxi direkt über HalloTaxi (Telefonnummer 3811) zu bestellen. Zudem ist der Geltungszeitraum künftig einheitlich von 19 bis 6 Uhr – ohne Unterschied zwischen Sommer und Winter. Die weiteren Modifikationen sind eher formeller Natur. Zum Beispiel heißt das Angebot entsprechend der Nutzergruppe fortan Frauen*nachttaxi (statt Frauennachttaxi). Die neuen Regelungen gelten ab dem 1. Januar 2025.

ÜSTRA-Vorständin Elke van Zadel unterstreicht: „Sicheres Nach-Hause-Kommen in den Abend- und Nachtstunden ist ein großes und wichtiges Thema für uns. Besonders Frauen und Mädchen, aber eben auch Personen sexueller oder kultureller Minderheiten fühlen sich auf dem Heimweg oft unsicher oder ihnen ist unbehaglich zumute. Insofern begrüßen wir, dass das Angebot des Frauen*nachttaxis künftig weiteren Personen zur Verfügung steht und helfen kann, das subjektive Sicherheitsempfinden zu stärken.“

Das Frauennachttaxi wurde 1994 von der Frauenbeauftragten der LHH gemeinsam mit der ÜSTRA konzipiert und eingeführt. Hannover war damit die erste Großstadt bundesweit, die ein solches Angebot bereitgestellt und mit dem öffentlichen Nahverkehr verbunden hat. Seither können sich Frauen von den Bus- oder Straßenbahnfahrern ein Taxi zur Endhaltstelle bestellen und sich von diesem nach Hause bringen lassen. Der Zuschuss dafür beträgt fünf Euro pro Fahrt (seit der Erhöhung im Jahr 2019). Im Jahr 2024 haben bislang (30. November) rund 1.078 Personen das Angebot des Frauennachttaxis wahrgenommen.