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Feierliche Jubiläumseröffnung der Basilika St. Clemens

Region.

Mit einem feierlichen Festgottesdienst ist das Jubiläumsjahr zum 300. Weihetag der Basilika St. Clemens in Hannover eröffnet worden. 400 Menschen feiern die heilige Messe im Gotteshaus mit, für 100 weitere Besucher wird sie in das benachbarte Tagungshaus St. Clemens übertragen.

Das Jubiläumsjahr steht unter dem Leitgedanken „Zukunft würdigt Geschichte“. In seiner Predigt greift Propst Martin Tenge, als Hausherr in St. Clemens, dieses Motto auf – und erinnert dabei an die Umstände, die zu Bau und Weihe der Kirche vor 300 Jahren geführt haben: „Es gab damals keine etablierte deutsche Pfarrgemeinde in Hannover.“ Es waren vielmehr Franzosen und Italiener, die als Gesandte, Künstler oder Sänger am Hof des Kurfürsten oder an der Oper ihren Dienst taten. „St. Clemens war eine Migrations- und Integrationskirche – und das ist für mich heute noch Programm“, betont Tenge. Der Blick in die Vergangenheit zeige, „wie es heute noch nötig ist, dass Menschen aus aller Herren Länder sich hier zusammenfinden können.“

Zukunft würdigt Geschichte: Ein Jahr lang wollen sich die Katholiken in der Stadt und Region Hannover mit ihrer Geschichte auseinandersetzen, um Impulse für den Weg nach vorn zu entwickeln. „Für ein gutes Miteinander in der Ökumene mit unseren evangelischen Geschwistern, für einen guten und spannenden Dialog der Religionen und auch mit den Menschen, die sich keiner Religion zugehörig führen“, listet Tenge auf. Wo es Wohlwollen füreinander gebe, mache man eine Entdeckung: „Wir haben alle ein Interesse, dass menschliches Leben gelingen kann. So würdigt man Geschichte.“

„Menschen verbinden, das, was sie vermeintlich trennt zu überwinden und Türen zu öffnen“: So würdigt die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe und Schirmherrin des Jubiläums, Doris Schröder-Köpf, das Engagement der Katholiken in Stadt und Region. „Globalisierung, Flucht und Migration oder auch die zunehmende Digitalisierung verändern das Leben“, erklärt Schröder-Köpf in einem im Gottesdienst verlesenen Grußwort. Das verunsichere viele Menschen: „Deshalb ist es so wichtig, dass die Kirche weiterhin als Instanz eine ganz wichtige Rolle bei der Vermittlung von Werten wie Toleranz, Achtsamkeit und Nächstenliebe spielt.“

Gerade für Flüchtlinge sind ihre Familien von großer Bedeutung:  „Sich hierzulande zu integrieren und einen Neuanfang zu starten, ist für die Betroffenen schwierig, wenn nicht gar unmöglich, wenn die engsten Familienangehörigen zurückgeblieben sind.“ Menschen aus aller Welt in Hannover und Niedersachsen ein Stück Heimat bieten sei ein gemeinsames Anliegen. So stehe die Basilika St. Clemens seit 300 Jahren für ein „buntes Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen“.

Für Hannovers Bürgermeisterin Regine Kramarek gehört die Basilika St. Clemens zu  den „bedeutendsten christlichen Wahrzeichen Hannovers und zu den wichtigsten kirchlichen Orten für Besinnung, Begegnung und Glauben“. Sie vertritt des weiteren Schirmherrn des Jubiläums, Oberbürgermeister Stefan Schostok. Spirituelle Akzente setzen, Kultur fördern, Familien unterstützen und mit konkreten Hilfen für Menschen in Not da sein – kurzum bei den Menschen sein: „Das leistet die katholische Kirche in Stadt und Region.“

Kramarek verweist auf die Straßenambulanz für Wohnungslose des Caritasverbandes, die Malteser Migranten Medizin oder die Hilfen und Beratung für Sinti und Roma: „Sie alle sind ein unverzichtbarer Teil der sozialen Stadt Hannover.“ Auch über Kindergärten und Schulen, über Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfen und Umweltinitiativen zeigen die Katholikinnen und Katholiken eindrucksvoll, „gelebte Nächstenliebe und Barmherzigkeit im täglichen Leben."