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"FaBiAN"will Artenvielfalt erhöhen

Foto: Stiftung Kulturlandpflege

Region.

Die Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen hat mit Unterstützung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung ein Projekt initiiert, das die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft erhöhen soll. Jetzt sind die Landwirte gefragt.

Anlass ist das 30-jährige Bestehen der Bingo-Umweltstiftung; sie stellt der Stiftung Kulturlandpflege für einen Zeitraum von drei Jahren einen Betrag von 479.000 Euro zur Verfügung. „Wir sprechen gezielt Landwirte an, um mit ihnen Verträge zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen abzuschließen“, erklärt der Vorsitzende der Stiftung Kulturlandpflege, Hans-Heinrich Ehlen, die konkrete Umsetzung.

Das Zusammenspiel mit der Landwirtschaft als größtem Flächennutzer gilt als ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der biologischen Vielfalt. Das Projekt trägt daher den Namen „Förderung der Artenvielfalt und Biotopvernetzung in der Agrarlandschaft Niedersachsens“ oder kurz „FABiAN“. Die Stiftung Kulturlandpflege knüpft an ihre Erfahrungen in dem Projekt F.R.A.N.Z. an, das bundesweit angelegt ist und bereits erste Ergebnisse geliefert hat, wie sich Naturschutzmaßnahmen in die Landwirtschaft einbinden lassen. Hier ist die Stiftung Kulturlandpflege Projektberater für Niedersachsen. Im FABiAN Projekt wird eine enge Abstimmung mit den Unteren Naturschutzbehörden gesucht. Es sollen über das Projekt gezielt Arten gefördert werden, für die eine besondere regionale Verantwortlichkeit besteht. Dies betrifft zum Beispiel den Kiebitz, das Rebhuhn oder den Feldhamster.

In dem Projekt „FABiAN“ wird die Stiftung Kulturlandpflege in drei ausgewählten Gemeindegebieten Landwirte ansprechen und ihnen Bausteine zum Vertragsnaturschutz und zur Biotopvernetzung anbieten; die Landwirte können aus sieben verschiedenen Varianten auswählen. Angelegt werden Blühstreifen, Selbstbegrünungsbrachen und Feldvogelinseln. Dazu werden im Getreideanbau nach der Ernte Stoppelfelder stehen gelassen; teilweise wird auch ganz auf die Ernte verzichtet. Diese Streifen liefern im Winter Nahrung und Deckung für das Rebhuhn. Auch im Grünland werden Extensivierungsmaßnahmen angeboten, zum Beispiel ein gestaffelter erster Schnitttermin.

Insgesamt soll eine Fläche von 150 Hektar (ha) über mehrere Jahre für die Artenvielfalt aufgewertet werden, parallel sollen Perspektiven für eine Nachhaltigkeit entwickelt werden. Derzeit erfolgt die Auswahl der Projektregionen in drei verschiedenen Naturräumen Niedersachsens. Die Zielsetzung ist analog zu einem Projekt der Stiftung Kulturlandpflege mit der Region Hannover und dem Kreisbauernverband Hannover. Innerhalb weniger Monate haben hier 90 landwirtschaftliche Betriebe 285 Einzelflächen mit Naturschutzmaßnahmen bestückt und eine Gesamtfläche von 150 ha im Sinne des Artenschutzes aufgewertet. Viele der teilnehmenden Landwirte sind zum ersten Mal mit Vertragsnaturschutz in Berührung gekommen, das wünscht sich die Stiftung Kulturlandpflege auch bei FABiAN.