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Entrup zur Kalihalde: "Wir haben keine wirklichen Alternativen"

Ronnenberg / Region.

Die Ummantelung der Kalihalde in Ronnenberg ist ein wichtiges Thema, nicht nur auf kommunaler Ebene. Auch die Region Hannover beschäftigt sich mit einer Resolution gegen die Pläne der Firma Menke an der Kalihalde. Weniger Verständnis dafür hat Geschäftsführer Stefan Entrup. "In der Politik werden Zahlen verwendet, die nicht in unseren Plänen aufgeführt sind", stellt er klar. So zu Beispiel die Höhe: Der höchste Punkt der Kalihalde liegt aktuell bei 20 Metern, 15 Meter sollen draufkommen. Entrup betont außerdem, dass die Halde nach der Begrünung nutzbar sein wird. "Dort wird ein Berg mit Bäumen und Blumenwiesen entstehen."

Der Geschäftsführer von Menke Umwelt Service erklärte: "Am Tag werden 20 bis 25 LKW zur Kalihalde kommen. Geplant ist der Weg von der Bundesstraße (B) 217 über den Weetzer Kirchweg an die Halde, sodass wir nicht durch den Ort fahren müssen. Der Zeitraum ist auf zehn bis 15 Jahren begrenzt. Sollten wir die zehn Jahre anstreben, so wird sich das LKW-Aufkommen natürlich erhöhen." Die Grundstücke der angrenzenden Anwohner soll nicht beschattet werden und der NABU hat sich neben einer Waldfläche auch Platz für eine Blumenwiese gewünscht. Diese Bitte will Menke mit in die Planungen aufnehmen.

"Wir haben unsere Entwürfe vorgestellt und sind für Gespräche offen", so Entrup. Er bedauert, dass von Seiten der Stadtverwaltung und der Politik sowie der Bürgerinitiative (BI) dieses Angebot jedoch nicht angenommen wurde, außer in Form von einer Bürgersprechstunde. "Wir wollen mit diesem Projekt auch etwas für die Umwelt tun. Aktuell landet sehr viel Salz von der Kalihalde in der Leine. Eine Abdeckung kann das verhindern, insbesondere deswegen, weil die Kalihalde nicht kegelförmig, sondern flach ist." Entrup orientiert sich mit seinen Ausführungen am Beispiel Empelde: Auch hier sei der Salzgehalt deutlich gesunken und auch statisch gesehen soll die Ronnenberger Kalihalde am Beispiel Empeldes ausgebaut werden. "Das Wort Deponierung ist hier auch fehl am Platz. Wir verwenden recyclebare Materialien bis zu Stufe Z2. Z0 sind unbelastete Materialien und Z2 sind belastete Materialien, die einer besonderen technischen Sicherung bedürfen. Das werden wir beim Einbau der Stoffe natürlich beachten, denn auch wir müssen uns an Vorschriften halten", führte Entrup aus.

Entrup und seinem Team ist es nun wichtig, eine Lösung zu finden, unter anderem zur Gestaltungsfrage und den Betriebszeiten. "Wir haben auch Vorschläge, die den Bürgern entgegenkommen. Zum Beispiel können wir die Halde auch nur zu 80 Prozent begrünen und den Bereich, der direkt die Anwohner betrifft, auslassen. Oder wir beginnen genau an diesem Bereich und arbeiten uns nach Süden vor, dann sind die Anwohner nur zwei bis drei Jahre direkt betroffen." Ihm ist es wichtig, jetzt ins Gespräch zu kommen. "Aber ich habe den Eindruck, dass ein Dialog weder von der Stadt noch von der BI gewünscht wird", so Entrup. Seine Anfragen zur Vorstellung der Pläne wurden vom Ausschuss direkt in eine öffentliche Bürgerversammlung verschoben. Vorher geführte Gespräche mit den Fraktionen seien positiv verlaufen, bis sich die Bevölkerung dagegen aussprach. "Wir müssen jetzt eine Gesprächsebene finden und zu einer Lösung kommen."

Denn die Halde einfach liegen zu lassen, führt nicht zum gewünschten Erfolg. "Es wird 300 bis 400 Jahre dauern, bis das Salz in der Leine komplett verschwunden ist. Dann ist der Berg zwar weg, aber der Umwelt tun wir damit keinen Gefallen." Den Salzberg abzutragen, ist aus Entrups Sicht auch keine Lösung. "Das Problem wird doch nur verschoben. Und wer wird schon freiwillig noch mehr Salz auf der eigenen Halde aufschütten? Wir haben also keine wirklichen Alternativen." 

Am Donnerstag, 25. April, wird die Bürgerinitiative in Hannover um 16 Uhr gegen die geplante Bauschuttdeponie auf der Kalihalde Ronnenberg demonstrieren. Diese findet vor dem Firmensitz der Entsorgungsfirma am Schiffgraben 25/27 in Hannover (Nähe Thielenplatz und Aegi) statt.