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Einblick in die Schatztruhen der Künstler

Region.

Die Europäischen Tage des Kunsthandwerks sind eine Initiative Frankreichs gegründet 2002 als Journées Européennes des Métiers d ́Art (JEMA). Dieses Jahr öffnen in 21 Ländern am 1. Aprilwochende Kunsthandwerker, Galerien, Werkstätten und Ausbildungsstätten ihre Türen. Für Deutschland hat „First Lady“ Elke Bodenbinder die Schirmherrschaft übernommen. In der Region Hannover-Hildesheim erwartet die Besucher am ETaK-Wochenende ein vielfältiges Angebot an offenen Werkstätten, Workshops und Ausstellungen rund um Kunst, Handwerk und Design: Über 60 Werkstätten nehmen teil, Handwerksform Hannover, Museum August Kestner und Schloss Landestrost sind genauso mit von der Partie wie das Open-Space-Projekt Hafven. Besucher können sich über die Internetseite hannover.kunsthandwerkstage.de  über Werkstätten und Veranstaltungen informieren und sich ihre gewünschte Tour zusammenstellen.

Auf Initiative der Arbeitsgruppe Kunst-Handwerk-Design Hannover (AKH) ist begleitend eine Broschüre zu den ETAK 2019 erschienen, die an vielen Orten in Hannover ausliegt. Sie kann auf der internetseite www.kunsthandwerkunddesign-hannover.de heruntergeladen werden oder über kunsthandwerk-hannover@posteo.de abgefragt werden.

Kunsthandwerker öffnen die Türen ihrer Werkstätten und bieten Einblick in Techniken und Gestaltung auf hohem Niveau. Mit dabei sind Gold- und Silberschmiedeateliers, Werkstätten für Leder oder Glas, Modestudios, Steinmetzbetriebe, Drechslereien, Handwebereien, Hutateliers und Strickdesign, Stoffdruck, Handtufting, Keramik, Buchbindereien, Fotografie, Grafik und Galerien für Kunsthandwerk. Einige Werkstätten bieten Schnupperkurse oder Einführungen in spezielle Arbeitstechniken an. In etlichen Ateliers sind weitere Aussteller zu Gast. „Wir alle müssen zum Handwerk zurück“ forderte Walter Gropius vor 100 Jahren in seinem Bauhaus-Manifest. Er meinte damit vor allen Dingen die gestalterischen Berufe; sah in der Zeit neue Anforderungen, die mit den sehr akademischen Strukturen der Hochschulen keine Erneuerung ermöglichten, sondern starren Denkmustern verpflichtet waren.  

"Nun kann man für unsere Zeit ganz ähnliche Tendenzen feststellen. Seltsamerweise lassen wir unsere handwerklichen Traditionen verkümmern. In die junge Generation wird tonnenweise Theorie gefüllt, die praktischen Unterrichtsfächer aber eingespart. Da lässt sich die Frage stellen, ob das so gesund für eine Gesellschaft ist. Nicht nur dass die Handwerksbetriebe keinen fähigen Nachwuchs mehr finden, auch die Alltagskompetenzen verkümmern. Werkstoffe und ihre Eigenschaften, Bearbeitungstechniken, das Wissen darum ist Grundlage für ein ausgebildetes Qualitätsbewusstsein. Die Forderung nachhaltig zu wirtschaften, kann nur mit einem solchen gelingen. Ganz abgesehen davon, dass uns handwerkliche Fähigkeiten gut durch unser Leben begleiten. In dieser Hinsicht wecken die Tage des Europäischen Kunsthandwerks unser Bewusstsein für kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen", so die Arbeitsgruppe Kunst-Handwerk-Design Hannover.

Allen Besuchern zeigen die Europäischen Tage des Kunsthandwerks tiefe Einblicke in das Kunsthandwerk als Schatzkammer Europas. Die beteiligten Werkstätten und Galerien freuen sich auf Besucher als Schatzsucher des europäischen Kulturerbes.