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BUND entsetzt: Tötung von Jungvögeln und Zerstörung von Vogelgelegen

Symbolfoto Pixabay

Region.

Im Ricklinger Auewäldchen an der Ihme, zwischen Ricklinger Bad und Südschnellweg, hat in den vergangenen Tagen ein großer Holzeinschlag stattgefunden. Etwa hundert alte Bäume liegen hier am Waldweg in dem rund sechs Hektar großen Wäldchen, das sich im Privatbesitz befindet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist entsetzt über die Rücksichtslosigkeit, mit der hier im Landschaftsschutzgebiet und beliebten Erholungsraum vorgegangen wird. „Eine derart massive Beseitigung von alten Bäumen bedeutet eine extreme Entwertung dieses geschützten Stücks Natur“, kritisiert Vorstandsmitglied Georg Wilhelm. „Und das mitten in der Brutzeit und zur Zeit der Frühblüher.“
 
Baumfällungen in der Brutzeit bedeuten in aller Regel, dass massenhaft Vogelgelege zerstört und Jungvögel getötet werden. Im Bundesnaturschutzgesetz werden deshalb Fällungen und Rückschnitte von Bäumen und Sträuchern außerhalb des Waldes in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September verboten. Wilhelm: „Innerhalb des Waldes hingegen vertraut der Gesetzgeber auf das Verantwortungsbewusstsein der Waldbesitzer und Förster. Daran fehlt es in diesem Fall aber offensichtlich.“ 
 
Der BUND setzt sich dafür ein, dass in Gesetzen und Schutzgebietsverordnungen auch im Wald Holzernte in der Brutzeit generell verboten wird. Zu einer solchen Vorgabe sind aber Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen bisher nicht bereit.