Anzeige
Anzeige
Anzeige

Bürgermeister Igor Chaika und Henning Schünhof tauschen sich erneut zu Situation in der Ukraine aus

Bürgermeister Igor Chaika. Quelle: Archivbild.

Barsinghausen. Als ruhig aber weiterhin angespannt bezeichnet Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof die aktuelle Lage in der Partnerstadt Kovel. „Mein dortiger Amtskollege Igor Chaika hat bei unserer jüngsten Videokonferenz berichtet, dass die Stadt zum Glück bislang noch nicht das Ziel von Kampfhandlungen geworden ist“, sagt der Barsinghäuser Verwaltungschef, „da Kovel aber mittlerweile rund 6.000 Flüchtlinge aus umkämpften Landesteilen aufgenommen hat, gibt es in unserer Partnerstadt eine Menge Herausforderungen.“

.

Dazu gehört unter anderem die Betreuung der Kinder. „Nachdem zu Beginn des Konfliktes die Kindergärten geschlossen wurden, werden die Einrichtungen jetzt schrittweise wieder geöffnet“, berichtet Henning Schünhof aus dem Gespräch. Die Arbeit in den Sportvereinen liegt den Worten Igor Chaikas aber weiterhin brach. Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass es mittlerweile beispielsweise an Fußbällen und anderen Dingen mangele. „Wir werden versuchen, in den kommenden Tagen durch Spenden in diesem Bereich zu helfen“, sagte Henning Schünhof seinem Amtskollegen in Kovel Unterstützung zu.

Einen großen Dank richtete Igor Chaika auch an die Feuerwehr Barsinghausen und die Nachbarkommunen aus, die Kovel Feuerwehr-Ausrüstung gespendet hatten. „Die beiden Fahrzeuge, die uns im März zur Verfügung gestellt wurden, sind wie die anderen Materialien bereits im Einsatz gewesen und haben uns bei Bränden gute Dienste geleistet“, erzählte Igor Chaika.

Keinen Bedarf gebe es momentan an Kleidung, berichtete Igor Chaika in der Videokonferenz. „Dank der großen Unterstützung aus Barsinghausen verfügen wir zurzeit über ausreichend Hosen, Pullover, Jacken und T-Shirts“, sagte Kovels Bürgermeister. Angesichts der Herausforderung, die 6.000 Flüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine zu versorgen, gebe es aber weiterhin eine Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Die sei umso größer, weil die Städte nur noch eingeschränkt finanzielle Unterstützung durch staatliche Ebenen erhalten, so Igor Chaika. „Der größte Teil der Einnahmen der öffentlichen Hand wird für militärische Zwecke genutzt“, sagte er während der Videokonferenz.

Angesichts der regelmäßigen Hilfstransporte aus Barsinghausen nutzte Kovels Bürgermeister auch die Gelegenheit, sich bei seinem Amtskollegen Henning Schünhof auch im Namen aller Einwohner zu bedanken. „Wir sind sehr dankbar, dass die Menschen in Barsinghausen uns seit Wochen eine so große Unterstützung zukommen lassen“, erklärte Igor Chaika. Zudem bedankte er sich auch für die mehrwöchige Aufnahme von rund 50 Mädchen und Jungen über den Verein Kinderhilfe Ukraine in der Deisterstadt. „Die Kinder haben berichtet, wie herzlich sie in Barsinghausen aufgenommen worden sind und wie sehr sich die Menschen um sie bemüht haben. Auch dafür möchte ich mich bei den Barsinghäuserinnen und Barsinghäusern bedanken“, ergänzte Igor Chaika.

Auf dem Spendenkonto der Stadt Barsinghausen sind bis Mittwoch fast 70.000 Euro eingegangen, von denen bereits mehr als 40.000 Euro eingesetzt worden sind, um Hilfsgüter zu kaufen und nach Kovel zu bringen. „Das Spendenaufkommen hat zwar im Vergleich zur Anfangsphase nachgelassen, wir bekommen aber weiterhin regelmäßig Spenden auf das Konto eingezahlt“, sagt Bürgermeister Henning Schünhof. Er und sein Verwaltungsstab arbeiten daran, in absehbarer Zeit einen weiteren Transport auf die Beine zu stellen, nach in der vergangenen Woche wieder ein Sattelschlepper in die Ukraine aufgebrochen war.