Barsinghausen.
Trotz vieler Niederlagen und diverser Rückschritte ist es nun endlich gelungen, in einem ersten Bauabschnitt wichtige Voraussetzungen für den Umbau der ehemaligen Krawattenfabrik Ahlborn in ein soziokulturelles Zentrum zu schaffen. Die Dächer wurden saniert, die Räume entkernt und der Innenausbau vorbereitet. Dies nehmen die beteiligten Vereine zum Anlass mit allen interessierten Menschen ein großes Fest zu feiern. Besichtigt werden kann ein entkerntes Fabrikgebäude im Rohzustand, das durch vielerlei Aktivitäten für sechs Stunden kurzzeitig aus seinem bisherigen Dornröschenschlaf erwacht. Am 6. April ist es von 14 bis 20 Uhr so weit.
Mit der Kulturfabrik Krawatte entsteht in Barsinghausen ein soziokulturelles Zentrum, in dem Menschen aller Altersstufen und aller sozialer Schichten und Nationalitäten ohne Ansehen des Geschlechts aktiv und selbstbestimmt das kulturelle Leben ihrer Stadt gestalten können. In Räumen unterschiedlicher Größe und Ausstattung wird der Kulturverein Krawatte sowie weitere Kulturinitiativen vielfältige kulturelle Projekte und Veranstaltungen anbieten. Mitglieder des Vereins aber auch andere interessierte Gruppen können Räume zudem kurzzeitig anmieten bzw. auch längerfristig nutzen.
Der Kunstverein Barsinghausen und die Kunstschule Noa Noa sind Gründungsmitglieder des Vereins, da sie schon seit Jahren geeignete Räumlichkeiten für Ausstellungen, Veranstaltungen und Werkstätten suchen. Sie bilden die eigentliche Keimzelle und werden das Haus mit ihren Aktivitäten beleben und zu einem kulturellen Anziehungspunkt machen. In beiden Vereinen haben sich Kunstschaffende und Kunstvermittelnde zusammengeschlossen, um Kunst und Kultur in der Region zu prägen und zu fördern. Dies ist eine sehr besondere Ausgangssituation für ein soziokulturelles Zentrum.
Die Kulturfabrik Krawatte versteht sich als ein dynamischer Ort zwischen Ausstellung und Werkstatt, der – ganz im Sinne von Commoning – durch gemeinschaftliches Arbeiten entsteht. Gleichzeitig geht es um Möglichkeiten, die der Ort bietet, um Geschichten, die das Gebäude erzählt, und um Wünsche, Utopien und Bilder, die es in jedem hervorruft. Der Ort soll Vorstellungen von Kreativität wecken – Denken in Zusammenhängen, Zuständen von Gleichgewicht und Möglichkeiten der menschlichen Begegnung. Installationen, Performances, Material und Bewegung sind Experimente, den eigenen Körper in Bezug zum Raum zu setzen – und damit zu allem, was sich in diesem Raum befindet.