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„Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“: Ausstellung in der Albert-Einstein-Schule eröffnet

Laatzen.

Mit einem Festakt wurde heute Morgen die Ausstellung „Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“ in der Aula der Albert-Einstein-Schule eröffnet. Unter den Gästen in der vollbesetzten Aula waren die Holocaust-Überlebenden und Laatzener Ehrenbürger Henry Korman und Salomon Finkelstein. Beide trugen sich im Rahmen der Feierlichkeiten in das Goldene Buch der Stadt Laatzen ein. „Wir freuen uns sehr darüber, Gastgeber für diesen denkwürdigen Moment zu sein“, sagte Schulleiter Christian Augustin.

Der Bürgermeister der Stadt Laatzen Jürgen Köhne (CDU) unterstrich das „vorbildliche Engagement“ der Albert-Einstein-Schule für eine neue Erinnerungskultur in Laatzen. In den vergangenen Jahren hatten die Zeitzeugen Korman (97) und Finkelstein (95) regelmäßig den Schülerinnen und Schülern der Albert-Einstein-Schule von ihren Erlebnissen und Erfahrungen während der NS-Zeit in Deutschland berichtet. Für ihr Engagement waren Korman und Finkelstein im Jahr 2013 zu Ehrenbürgern der Stadt Laatzen ernannt worden.

Michael Dette (Grüne), stellvertretender Regionspräsident, stellte die Frage: „Wie kann verhindert werden, dass das Wissen um die Vergangenheit nicht vergessen wird?“ Sein Fazit: Die aktuell eröffnete Ausstellung „Abgestempelt“ trage zur Erinnerung bei. Und die aktive Einbindung von Schülerinnen und Schülern sei ein Signal für eine zukunftsorientierte Gedenkkultur. Dette appellierte mit Blick auf die Bundestagswahl am kommenden Sonntag den „ewig Gestrigen“ keine Chance zu geben und sich per Wahl an der demokratischen Willensbildung zu beteiligen.

Diesem Aufruf schloss sich Michael Fürst, Vorsitzender im Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, an. „Wer hier heute sitzt und nur erwägt nicht zur Wahl zu gehen, kann gleich rausgehen“, sagte Fürst. Wählen sei nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht. Auch wenn dies gesetzlich nicht verankert sei.

Zum Abschluss des Festaktes trugen Schülerinnen und Schüler ihre Eindrücke von den Berichten der Zeitzeugen in kurzen Zitaten vor.

- „Gut, dass das Thema nicht vergessen wird“.

- "Ich kann unser Land wertschätzen, da ich jetzt weiß unter welchen Bedingungen die Menschen gelebt haben“.

- "Das war ein bewegender Projekttag. Wir dürfen nicht vergessen, was damals geschehen ist. Darüber muss gesprochen werden, auch wenn es weit von Menschlichkeit entfernt ist".

- "Schrecklich, was damals passiert ist“.

Die Ausstellung „Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“ basiert auf einer Sammlung des Berliners Wolfgang Haney. Rund 1.000 Postkarten hat Hanay zusammengetragen, von denen einige in der Wanderausstellung zu sehen sind. Die meisten Karten stammen aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Über Motive und Bildsprache informiert die Ausstellung die Besucher über Formen von Diskriminierung. Die Ausstellung ist am Dienstag, 26. September, und Donnerstag, 28. September, jeweils von 15.30 bis 17 Uhr zu besichtigen. Schülerinnen und Schüler der Albert-Einstein-Schule sind anwesend. Interessierte können sich auch an Wilhem Paetzmann, Lehrer des Fachs „Erinnerung statt vergessen“, unter der Telefonnummer 0511 – 31 53 35 melden.

Organisiert wird die Wanderausstellung von der Bundeszentrale für politische Bildung. Weitere Infos unter www.bpb.de/abgestempelt.