900-Jahr-Feier Langreder – Die Perle am Deister feiert sich selbst

Organisator Sascha Arlt begrüßte die Gäste im Festzelt: „Wahnsinn wie viele gekommen sind. Willkommen, ihr Langreder-Geburtstagskinder.“ Aufgrund von Corona findet die 900-Jahr-Feier mit zwei Jahren Verspätung statt. „Marlene Hunte-Grüne begann mit der Planung vor Corona und übergab mir dann nach Corona den Staffelstab“, erinnert sich Arlt. Den Organisatoren sei es wichtig gewesen, dass die Feier für alle kostenlos ist, damit alle, gerade die Kinder, dabei sein können. Um dies zu finanzieren, wurde eine Büchermeile organisiert, eine Ortschronik erstellt und von der Bäckerei Sprengel ein Jubiläumsbrot verkauft.

Offizieller Veranstalter der Feier ist der TSV Langreder, hier hat Matthias Hanig den Hut auf. „In einem kleinen Ort kann nur etwas gelingen, wenn alle mit anpacken. Dankenswerterweise halten in Langreder alle zusammen und wir haben diese tolle Feier ermöglicht“, dankte Hanig den vielen Gästen und Unterstützern.

Langreder soll die Perle am Deister bleiben

Bürgermeister Henning Schünhof lobte die Dorfgemeinschaft ebenfalls. Er hob die Kita hervor, die durch den Sportverein getragen wird. „Das ist in der Region wohl einmalig.“ Bei steigenden Anforderungen bei Familie und Beruf sei es immer schwieriger sich „nebenbei“ noch ehrenamtlich zu engagieren. Umso schöner sei es, dass es in Langreder so gut gelinge. „Ich wünsche Langreder daher, dass es noch lange diese Perle am Deister bleibt.“ Marlene Hunte-Grüne sagte vor den Gästen, dass sie seit 30-Jahren auf diese Feier warte. Schon damals sei eine Jubiläumsfeier angedacht gewesen, hatte sich dann aber nicht realisieren lassen. „Aber es ist nun schön, auch wenn Corona es verzögert hat, dass wir uns die Gelegenheit auf eine 900-Jahr-Feier nicht haben nehmen lassen“. Landtagsabgeordnete Claudia Schüßler (SPD) dankte den Organisatoren für die Umsetzung der Feier. „Dafür ist viel Zeit und Einsatz nötig, daher dürft ihr euch nun zwei Tage selbst feiern.“ Bundestagsabgeordneter Tilman Kuban (CDU) sagte, dass er als Junge aus Kirchdorf oft auf dem Langreder Fußballplatz war: „Mal erfolgreich, mal nicht so erfolgreich.“ Im Rat habe man für die Ortsentwicklung von Langreder gekämpft, weshalb er den Ortsteil sehr schätze. „Auf ein spannendes Wochenende.“ Ute Lamla, stellvertretende Regionspräsidentin, war zum ersten Mal in Langreder, warf aber einen Blick auf die lange Geschichte. „Gut 1.000 Bewohner halten Langreder lebendig, so wie es nur auf dem Land möglich ist. Hier geht es nur mit Zusammenhalt.

„Sascha Arlt hat sein Gesellenstück vollbracht.“

Die eigentliche Festrede hielt Karl Rothmund. Er engagierte sich in der Langreder Kommunalpolitik und war von 1980 bis 1986 Bürgermeister von Barsinghausen. Langreder habe eine bewegte Geschichte. Napoleon, der 30-jährige Krieg und der 1. und 2. Weltkrieg hätten ihre Einflüsse auf Langreder gehabt, weshalb die Kranzniederlegung zu Beginn der Feierlichkeiten eine lobenswerte Sache war. „Nur wer sich seiner Vergangenheit bewusst ist – im Guten, wie im Schlechten – kann seine Zukunft gestalten.“ Dank der Mitwirkung aller Vereine sei diese Feier möglich geworden und zeige, dass Dorfgemeinschaft in Langreder gelebte Realität ist. „Einen großen Dank möchte ich dem Organisator Sascha Arlt aussprechen. Er hat mit dieser Feier sein Gesellenstück vollbracht.“

Pastorin Ute Kalmbach segnete die Feierlichkeiten und stimmte ein gemeinsames Lied an. Im Rahmen der Eröffnung der Feier gab es nicht nur die Kranzniederlegung am Ehrenmal, es wurde auch die neue Ortstafel am Ortsausgang eingeweiht. 

Am Freitagabend wurde nach dem Festessen noch gefeiert und es gibt Musik. Am Samstag geht es von 14 Uhr bis 18 Uhr mit Kinderspaß weiter. Ab 14 Uhr gibt es auch Kaffee und Kuchen. Ab 17.30 Uhr wird gegrillt. Begleitet wird das Fest von verschiedenen musikalischen Untermalungen und auch am Samstagabend wird wieder gefeiert. Das gesamte Programm ist als Flyer in der Bildergalerie zu finden.