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OstWest- und NordWestLink – Vorerst alles auf Stopp beim Multiterminal-Hub

Drittes Treffen der Bürgermeisterrunde zum Multiterminal Hub. Dieses Mal nahm auch Regionsdezernent Jens Palandt (2.v.r.) an dem Treffen teil.

Gehrden/Region. Mit dem Aus der Ampel-Regierung fehlen Entscheidungen zum Verlauf von OstWest- und NordWestLink. Bis diese Entscheidungen fallen, soll es Monate dauern, gab nun TenneT bekannt. Wo der Multiterminal-Hub und die Trassenverläufe entstehen werden, ist somit erst einmal offen und das Projekt steht still.

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Ende 2023 veröffentlichte die Bundesnetzagentur ihre Präferenzräume für den Ausbau der Hochspannungs-Gleichstromverbindungen des OstWest- und des NordWestLinks. Die beiden Stromtrassen sollen durch das Calenberger Land laufen, um Strom aus dem Norden Richtung Süden zu transportieren. Redderse (Gehrden) stand schnell als möglicher Standort im Fokus, wurde von Ãœbertragungsnetzbetreiber TenneT selbst aber nie explizit priorisiert. Trotzdem bildete sich vor Ort schnell ein großer Protest. Im Juni 2024 hatte ein erstes Treffen, in die Wege geleitet durch den Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban (CDU), zwischen Bürgermeistern und TenneT stattgefunden. Klar wurde bei dem Treffen, dass keine Kommune die Anlage mit einer Größe von bis zu 40 Hektar und mit zehn 30 Meter hohen Hallen dringend haben möchte – wenngleich der Nutzen und die Sinnhaftigkeit nicht bestritten wurden.

Im September 2024 folgte ein zweites Treffen, bei dem TenneT einen Kriterienkatalog vorstellte, nach dem nach einem möglichen Standort entschieden werden soll. So spielten laut TenneT Schutz von Tieren, Natur, Wasser, Boden und Mensch eine Rolle sowie auch planerische Vorgaben und technische Prämissen. Bis zum Frühjahr 2025 sollten konkrete Vorschläge für einen Standort des Multiterminal-Hubs gemacht werden. Acht Standorte liegen TenneT vor. Dazu ist es aufgrund des Endes der Ampel-Regierung nun nicht gekommen und wird auch noch auf sich warten lassen.

Alles auf Stopp beim Multiterminal-Hub

Aufgrund des Aus der Bundesregierung ist laut TenneT keine Gesetzesgrundlage und Entscheidung zum Präferenzraum von OstWest- und NordWestLink zustande gekommen. Vor den Neuwahlen im Februar sei damit wohl auch nicht mehr zu rechnen, erklärte Kuban. Christoph Klapproth, TenneT: „Optimistische Stimmen gehen davon aus, dass nach der Regierungsbildung zum Sommer mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Realistisch ist aber wohl eher der Herbst.“ Da Planungen und eine Entscheidung für einen Standort erst gemacht werden können, wenn die Präferenzräume feststehen, steht erst einmal alles still. „Es können zwar noch Vorschläge zu Standorten gemacht werden, jedoch können wir sie derzeit nicht beurteilen, da kein Trassenverlauf feststeht.“

Bürgermeister Henning Schünhof (Barsinghausen) gab zu bedenken: „Der Hub ist ja nur die eine Seite, der ganze Trassenverlauf durch das Calenberger Land muss auch diskutiert werden. Da fängt die Arbeit nach der Standortfindung erst richtig an.“ Aus diesem Grund will sich die Runde der Bürgermeister auch in Zukunft weiterhin treffen und austauschen. Bei dem nun dritten Treffen war auch Regionsdezernent Jens Palandt anwesend. „Die Kommunen sind stark ausgelastet mit den Aufgaben, die sie ohnehin schon bewältigen müssen. Wir als Region wollen mit unserer Expertise Koordinieren und Beraten.“ Doch auch die Region müsse sich bei der Ausarbeitung der Standorte an die strengen Vorgaben halten und könne nicht frei entscheiden, so eine Sprecherin der Region. Ramona Schumann, Bürgermeisterin Pattensen: „Wir konnten uns heute erneut austauschen und auch Arbeitsbereiche aufteilen, um effizienter an dem Thema zu arbeiten.“ Doch der Stillstand bis möglicherweise Herbst ist bitter. „Diese Hängepartie ist nicht schön. Gerade für die Bevölkerung und die Mitglieder der Bürgerinitiative“, so Gehrden Bürgermeister Malte Losert.  

Somit liegt das Thema Multiterminal-Hub vorerst auf Eis, bis die neue Regierung die nötigen Entscheidungen trifft und TenneT wieder in die Planungen einsteigen kann. „Alle geplanten ´Informärkte` zum Thema haben wir daher gestoppt, bis wir selbst wissen, wie es weitergeht“, so Klapproth.

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