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Multiterminal-Hub – Bürgermeister des Calenberger Lands diskutieren den Standort

Treffen der Bürgermeister in Gehrden.

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Gehrden/Region. Die beiden Stromtrassen OstWestLink und NordWestLink werden durch das Calenberger Land laufen, um Strom aus dem Norden in den Süden zu transportieren. Bislang wurde nur ein Standort am Gehrdener Berg stark diskutiert, doch eine Entscheidung gibt es noch nicht. Nun haben sich Vertreter aus sechs Calenberger Kommunen in Gehrden mit Vertretern von TenneT getroffen, um über die aktuelle Situation zu sprechen.

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Tilman Kuban (CDU), Bundestagsabgeordneter für die südliche Region Hannover, hat das Treffen der Bürgermeister bzw. Stadträte aus Gehrden, Ronnenberg, Hemmingen, Wennigsen, Seelze, Barsinghausen und Springe organisiert. Er dankte allen Beteiligten und auch Übertragungsnetzbetreiber TenneT für die sachliche Diskussion. Klar wurde bei dem Treffen aber auch, freiwillig hat sich bislang kein Vertreter aus den Kommunen gemeldet, um die Anlage mit einer Größe von bis zu 40 Hektar und mit zehn 30 Meter hohen Hallen aufzunehmen.

 

Laut TenneT war Redderse, wo der Protest bislang am lautesten war, nie ein priorisierter Standort, man habe noch eine einstellige Zahl an anderen möglichen Standorten in der Auswertung. Ausgeschlossen sei der Standort bei Redderse, wo sich auf den Karten die beiden Stromtrassen bislang kreuzen, aber auch noch nicht.

 

„Das nimmt etwas Druck von uns aus Gehrden, auch wenn noch nichts weiter bekannt ist“, so Gehrdens Bürgermeister Malte Losert, der als Gastgeber für das Treffen fungierte. TenneT erläuterte, man wolle das weitere Verfahren weiterhin mit großer Transparenz führen. Die Schaltanlage sei nötig, um den Stromfluss zu steuern, daher sei positiv zu vermerken, dass keine Kommune das Projekt an sich ablehne und auch nicht nur darauf aus sei, es dem „Nachbarn“ zuzuschieben.

 

Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof sagte: „Man kann aber auch nur öffentlich diskutieren, was man weiß, dass sei derzeit noch schwierig, da nicht viel über den genauen Trassenverlauf bekannt sei.“ Laut TenneT hat die Bundesnetzagentur den OstWestLink noch nicht bestätigt, Veränderungen erwarte man aber nur in den Bereichen des Start- und Endpunktes, erklärte Christoph Klapproth von TenneT.

 

Schwierig sei auch, dass die Kommunen eigene Bau- und Gewerbegebiete im kleineren Hektar-Bereich planten. „Da gibt es strenge Vorgaben zur Bodenversiegelung und auch zu Ausgleichsflächen, da ist so ein 40 Hektar Projekt natürlich ein Hammer für jede Kommune“, so Schünhof weiter. So sieht es auch Losert, der in Gehrden aktuell ein Gewerbegebiet mit vergleichsweise kleinen 3,6 Hektar in der Planung hat. TenneT gab an, dass man sehr sensibel mit dem Thema umgehe, da in, z.B. Barsinghausen und Seelze bereits die ICE-Trasse das Gebiet zerschneide. „Wenn man die Menschen da nicht informiert und mitnimmt, kann man sie nicht von den erneuerbaren Energien und der Energiewende überzeugen. Da herrscht verständlicherweise auch Angst in den Köpfen“, so ein TenneT-Sprecher. „Niedersachsen hat hier aber eine Schlüsselfunktion, da es mit z.B. der Nordsee ein Tor zur Welt gibt. Es gibt Offshore und Onshore Anlagen und man arbeitet bei erneuerbaren Energien auch mit den Niederlanden zusammen“, so TenneT. Auch gibt es die größten Gasspeicher in Niedersachsen.

 

Für die Bürgermeister ist klar, es muss ein sozialverträglicher Standort gefunden werden. Noch sei man im „informellen“ Verfahren, TenneT wollte aber früh die Menschen vor Ort ins Boot holen. Mehr Klarheit soll es im ersten Quartal 2025 geben. Dann werden die Vorschläge von TenneT bei der Bundesnetzagentur eingereicht und dort bewertet. Bis dahin nimmt TenneT Vorschläge unter www.stromnetzdc.com entgegen.

 

Tilman Kuban möchte im zweiten Halbjahr des Jahres ein weiteres Bürgermeister-Treffen veranstalten, um im Gespräch zu bleiben. Das Thema bleibt bis dahin spannend.

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