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VHS „wandert“ in die Zukunft

VHS-Geschäftsführer Kersten Prasuhn.

Region.

Die VHS Calenberger Land bereitet sich auf das Jahr 2021 vor. Geschäftsführer Kersten Prasuhn schaute dafür in seine Glaskugel, denn was uns im neuen Jahr erwartet, dass kann noch niemand genau sagen.

Bereits in der Sitzung des Zweckverbandes wurde über die Finanzen der VHS gesprochen. Der Haushalt wurde mit einer Lücke von 300.000 Euro einstimmig angenommen. Die Differenz soll durch weitere Coronahilfen und Kurzarbeit aufgefangen werden. Die Kurzarbeit wurde vorerst bis August 2021 beantragt. Aufgrund von Kursausfällen wurden im Jahr 2020 etwa 350.000 Euro an Dozentenhonoraren nicht ausgezahlt.

„Es heißt ein Unternehmen und Mitarbeiter zu führen sei kein Sprint, sondern ein Marathon“, sinniert Kersten Prasuhn, „Ich sehe es lieber als Wanderung. Es gibt ein Ziel, aber ich kann davon abweichen und ich kann Menschen auf diese Reise mitnehmen. Das wird bei einem Marathon schwierig.“ Gleichzeitig bedankt Prasuhn sich bei seinen Mitarbeitern für den Einsatz im letzten Jahr und auch für die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Zweckverbandsvorsitzenden Thomas Wolf, der die dankenden Worte gerne erwidert.

Die „Wanderung“ der VHS hat ein Ziel und das sind volle Klassenräume und ein Vollprogramm für 2021. Doch die VHS hat alternative Wege gefunden, um ihre Ziele zu erreichen. Ein Förderantrag über 23.000 Euro wurde bewilligt und soll in die weitere Verbesserung der digitalen Infrastruktur fließen. „Wir erleben jetzt in ganz Deutschland, wie schlecht das Land bei der Digitalisierung dasteht. Die VHS hat aber seit drei Jahren ihre Cloud. Das hat uns gerettet“, so Thomas Wolf. Stellvertretende Geschäftsführerin Nadja Heinrich ergänzt: „Wir hatten keinen Coronafall, aber Teilnehmer, die in Quarantäne mussten. Die konnten trotzdem über Tablets am Unterricht, an Gruppenarbeiten teilnehmen. Das hat Fehlzeiten reduziert und erfolgreiche Prüfungen ermöglicht.“ Fensterplätze nennt Prasuhn dies und möchte es mit den Fördergeldern weiter ausbauen. Auch damit in Zukunft Menschen an Kursen teilnehmen können, die nicht mobil sind.

Ein weiteres Ziel möchte die VHS bei ihrer Wanderung erreichen. Sie möchte jünger werden. „Dazu sind wir mit Schulen im Gespräch, um Kurse zusammen mit jungen Menschen umzusetzen“, erklärt Prasuhn und steht mit der KGS Barsinghausen und dem Hannah-Arendt-Gymnasium in Kontakt. In Springe ist zusammen mit Bürgermeister Christian Springfeld und dem Stadtmarketingverein ein Jugendprojekt in Planung.

Im ersten Halbjahr soll es auch regionaler werden und Kurse speziell für jede Kommune geben. In Barsinghausen steht eine Kooperation mit dem Bergwerk im Raum und in Springe eine Zusammenarbeit mit dem Museum. „Meine Glaskugel ist noch etwas nebelig, aber wir möchten am 11. Januar wieder öffnen und auch im Sommer wieder die `Summertime` anbieten. Wir hoffen das sich die Situation bis dahin entspannt hat und Veranstaltungen draußen wieder möglich sind“, so Prasuhn.

Damit die Räume wieder voll werden, sollen diese attraktiver gestaltet werden. Die VHS hält aber auch weiter Ausschau nach weiteren Räumlichkeiten. „Neben den digitalen Angeboten ist unser Kerngeschäft aber der Präsenzunterricht und das soll er auch bleiben“, erklärt Prasuhn. Thomas Wolf würde gerne auch Räumlichkeiten von Unternehmen anmieten, um Räume zu schaffen, aber auch Teilnehmer an die Wirtschaft heranzubringen. Er würde sich freuen, wenn Unternehmen dazu bereit wären.

Was das Jahr 2021 bringen wird ist für alle unklar, doch die VHS möchte, auch wenn es anstrengend sein kann, weiter Wandern und die Menschen auf diesem Wege mitnehmen. „Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, Thomas Wolf und Nadja Heinrichs. Bleiben sie alle gesund“, schließt der Geschäftsführer Prasuhn das Gespräch.