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VHS muss paradoxiefest werden

Kersten Prasuhn, Geschäftsführer VHS Calenbergerland

Region.

Der Zweckverband der Volkshochschule Calenberger Land (VHS) hat seine Sitzung erstmals per Videokonferenz abgehalten. Dank einer neuen Verordnung waren auf digitalem Wege auch Abstimmungen rechtlich erlaubt. Thomas Wolf, der neue Zweckverbandsvorsitzende der VHS leitete die Versammlung.

Das zweite Halbjahr 2020 war ähnlich paradox wie die erste Hälfte, begann VHS-Geschäftsführer Kersten Prasuhn seinen Bericht. Es gab zwei coronabedingte Lockdowns, darüber hinaus weniger Teilnehmer und kleinere Gruppen in den Kursen. „Trotzdem mussten wir viel Energie in das Raummanagement stecken“, erläuterte Prasuhn die paradoxe Situation, „Dies liegt nicht am Wachstum, sondern an den Hygienebestimmungen.“ Weniger Teilnehmer, mehr Räume und Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das Jahr war nicht leicht für die VHS, auch finanziell. Eine Umfrage unter Kursteilnehmern ergab aber, dass die Teilnehmer sich sicher fühlten und auch genug Lernstoff vermittelt bekamen. „Dieses positive Feedback verdanken wir vor allem unseren Kursleitern, die 2020 viel Einsatz gezeigt haben“, so Prasuhn.

2020 wurden etwa 200 Kurse weniger angeboten als 2019. Die Teilnehmerzahlen sanken von rund 9.600 2019, auf rund 6.200 im Corona-Jahr 2020. Dies sei dramatisch, erklärte Nadja Heinrichs, stellvertretende Geschäftsführerin, da die Kosten weiterliefen. Die Einnahmen sanken insgesamt um 887.000 Euro. Kurzarbeit sparte der VHS rund 220.000 Euro an Kosten ein. Durch Kursausfälle wurden Honorare in Höhe von rund 370.000 Euro nicht an Kursleiter ausgezahlt. Trotz staatlicher Zuschüsse steht die VHS momentan noch gut da, dafür dankte Thomas Wolf der Geschäftsführung.

Für 2021 muss die VHS weiter innovativ bleiben, um Teilnehmer zu locken, denn die Teilnehmerzahlen dürfen auf keinen Fall weiter sinken. Bei allen technischen Möglichkeiten, soll die VHS analog bleiben und ein Ort der Begegnung bleiben, soweit dies möglich wird im neuen Jahr. Personal soll nicht abgebaut werden, da die sechs Standorte der VHS Calenberger Land weitergeführt werden und der Kurs auf Wachstum gestellt ist. Wenn 2021 so wird wie 2020, erklärte Heinrichs, dann müssten die Kommunen keine finanziellen Hilfeleistungen stellen, um der VHS unter die Arme zu greifen. Die geplanten Erträge sollen 2021 bei 1,7 Millionen Euro liegen, die Aufwendungen bei etwa zwei Millionen Euro. Die Differenz soll durch Kurzarbeit und Coronahilfen aufgefangen werden. Die Haushaltssatzung für 2021 wurde einstimmig angenommen.

Das neue Semester 2021 wird am 15. Februar starten. Das Programmheft ist bereits in Arbeit.