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Regionsversammlung stimmt für Neubau einer Förderschule Geistige Entwicklung in Barsinghausen

Quelle: Region.

Barsinghausen/Region. In der Regionsversammlung der Region Hannover wurde über einen Neubau einer Förderschule in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums am Spalterhals diskutiert. Der Neubau soll etwa 37 Millionen Euro kosten und auch Förderschulen in Springe, Garbsen, Seelze und Ronnenberg entlasten. Da der Region das Grundstück bereits gehört, empfahl die Verwaltung der Region den Neubau an diesem Standort. Die Regionsversammlung stimmte nun für das Bauprojekt. Die Barsinghäuser Stadtverwaltung zeigte sich zuletzt überrascht über die Pläne und bemängelte die Kommunikation der Regionsverwaltung..

Die Region Hannover verfügt am Standort Barsinghausen in unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum Am Spalterhals (s. Lageplan Bildergalerie) über ein unbebautes Flurstück, welches aufgrund der im Bebauungsplan enthaltenen Vorgaben ohne zeitaufwändiges Planverfahren für Schulbauzwecke verwendet werden kann. Aufgrund des dringenden Bedarfes sei diese Fläche für den Aufbau eines zusätzlichen Förderschulstandortes laut Region vorgesehen.

Der Aufbau des Schulstandortes soll demnach modular erfolgen, um eine größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Art der Nutzung (unterschiedliche Förderschwerpunkte, unterschiedliche Jahrgänge) und hinsichtlich des Nutzungsumfangs (Erweiterung, steigender Bedarf) zu gewährleisten.

Zusätzliche Räume anzumieten, wurde zwar bereits in der Vergangenheit gemacht, jedoch ist die Größenordnung des benötigten Bedarfs aktuell durch zusätzliche Anmietungen nicht abbildbar. Hinzu kommt, dass die zu mietenden Räumlichkeiten auch den funktionalen Anforderungen der Förderbeschulung entsprechen müssten, was eine passende Anmietung zusätzlich erschwert. Die Möglichkeit der Erweiterung an den bestehenden Standorten durch An- und Erweiterungsbauten ist, sofern es nicht bereits an einzelnen Standorten geplant ist, auf Grund fehlender Flächenverfügbarkeiten und auf Grund planungsrechtlicher Einschränkungen nicht mehr gegeben und scheidet somit als Umsetzungsvariante aus, begründet die Region die Pläne für den Neubau. Einzig die Möglichkeit der Schaffung zusätzlicher Räume durch einen Neubau auf einem entsprechenden Grundstück erscheine geeignet, den benötigten Bedarf an Flächen für die Förderschulen Geistige Entwicklung schaffen zu können.

Die Region Hannover ist Schulträgerin von zehn Förderschulen im Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Seit Einführung der Inklusiven Schule im Schuljahr 2013/14 sind in Erwartung sinkender Schülerzahlen zahlreiche Außenstellen geschlossen und Kooperationsvereinbarungen aufgekündigt worden. Die Zahl der Schüler an den Förderschulen ist jedoch nicht gesunken, sondern im Vergleich zum Schuljahr 13/14 um 32,2 Prozent gestiegen. Aus dieser Ausgangslage heraus hat sich ein immenses Raumdefizit ergeben.

Langfristig soll laut Antrag der Region ein zusätzlicher Schulstandort in Barsinghausen sowohl die Selma-Lagerlöf-Schule in Ronnenberg als auch die Janusz-Korczak-Schule in Springe signifikant entlasten, um dort mehr Ressourcen für den wachsenden Bedarf aus dem unmittelbaren Umfeld der Schulstandorte zu generieren. Eine Perspektive für eine Erweiterung am Standort Ronnenberg existiere nicht. Es seien weder in Ronnenberg noch in den anderen Städten/Gemeinden des Schulbezirks eigene für den Schulbau geeignete Flächen vorhanden. Ein neue zusätzliche Förderschule für Geistige Entwicklung am Standort Barsinghausen hätte perspektivisch auch einen Neuzuschnitt der Schulbezirke für die Selma-Lagerlöf-Schule zur Folge. Kinder aus Barsinghausen müssten nicht mehr an der Janusz-Korczak-Schule in Springe beschult werden, sondern könnten am Wohnort verbleiben. Der zusätzlich entstehende Fahrweg für Kinder aus Gehrden
nach Barsinghausen wäre laut Region zumutbar.

Die Region Hannover hat die Förderschule in Seelze zum Schuljahr 2021/22 übernommen mit dem Ziel, die Kapazität auf 70 Schüler auszubauen. Dieser Ausbau wird zurzeit vorbereitet. Der Schulstandort Barsinghausen biete sich als Interimsstandort an. Die Kapazität der ILMASI-Schule in Garbsen ist laut Region ausgeschöpft, während die Schülerzahlen weiter steigen. Erweiterungsmöglichkeiten bestehen wegen baurechtlicher
Einschränkungen und weil die Schülerbeförderung über den Schulhof erfolgt nur in sehr begrenztem Umfang. Die Situation wird verschärft durch den Wegfall dreier Kooperationsklassen in der benachbarten OBS nach Kündigung der Stadt Garbsen. Bislang ist Seelze Teil des Schulbezirks der ILMASI-Schule. Mit dem Aufbau eines Schulstandortes in Barsinghausen könnte die Stadt Seelze aus dem Schulbezirk der ILMASI-Schule gestrichen und so die Schülerzahl der ILMASI perspektivisch reduziert werden, so der Antrag der Region weiter.

Durch die unmittelbare örtliche Einbettung in das Schulzentrum können pädagogische und räumlich-funktionale Synergien erschlossen werden, die an einem Einzelstandort nicht möglich sind. So sind Sportstätten vorhanden, die ggfs. nicht oder in kleinem Umfang geplant werden müssen, eine Einbindung in Ganztagsangebote, in eine Mensa-Verpflegung und die Mitnutzung von vorhandenen Foren/Aulen ist denkbar. Insgesamt kann eine Förderschule aktiv dazu beitragen, ein Schulzentrum durch gemeinsame Projekte mit anderen Schulen pädagogisch und strukturell aufzuwerten und durch die Region Hannover als Schulträgerin im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen integriert zu werden, heißt es im Antrag zu Standortsynergien am Schulzentrum Spalterhals.

Dem Schulneubau einer Förderschule für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung am Standort des Schulzentrums Am Spalterhals in Barsinghausen wurde zugestimmt.