Gehrden.
„Ich bin erschrocken über die immense Kostensteigerung für den Neubau des Feuerwehrhauses in Leveste“, sagte Heinz Strassmann (Grüne/Linke) im Ausschuss für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr und holte dabei tief Luft. „Ohne jeden Zweifel ist ein Neubau erforderlich. Aber die Kostensteigerung ist beachtlich“, ergänzte Thomas Spieker (CDU). Die Kosten explodieren und deshalb sollten wir intensive Gespräche mit der Ortsfeuerwehr und dem Stadtkommando für weitere Konsolidierungspotenziale suchen, so Spieker. Er schlug vor, den Beschluss zur weiteren Vorgehensweise zum Neubau des Levester Feuerwehrhaus zunächst auf eine spätere Sondersitzung des Ausschusses für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr zu vertagen. Zunächst sollte das Thema beim nächsten nichtöffentlichen Konsolidierungsgespräch am kommenden Donnerstag behandelt werden, so Spieker. Gemeinsam mit der Levester Feuerwehr könnte man nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchen, die über die bisherigen Vorschläge der Wehr hinausgingen (CON berichtete, siehe Anhang).
Heinrich Springhorn (AfD) stellte die grundsätzliche Frage, ob überhaupt so teuer in individueller Massivbauweise gebaut werden müsse und eine Halle in preiswerter Ausführung für die nächsten vierzig Jahre nicht ausreichen würde. Andreas Reichl (SPD) unterstrich dazu, dass für die Feuerwehrhäuser hohe Standards gefordert werden. Eva Kiene-Stengel (Grüne/Linke) zweifelte an, ob eine weitere Suche nach Einsparmöglichkeit nach der gründlichen Vorbereitung durch die Ortsfeuerwehr überhaupt sinnvoll sei und zu neuen Ergebnissen führe.
Baufachbereichsleiter Wolfgang Middelberg erläuterte, dass die voraussichtlichen Baukosten nach dem Baukostenindex ermittelt wurden. Danach werden die Werte von Neubauten von öffentlichen Gebäuden gesammelt und Durchschnittswerte für einen einfachen, mittleren und gehobenen Baustandard ermittelt. „Dieses Verfahren lieferte über viele Jahre sehr verlässliche Zahlen. Aber heute unterliegen wir aktuell einer rasanten Kostensteigerung im Baubereich“, so Middelberg zur aktuellen Entwicklung im Bausektor. Stadtbrandmeister Olaf Zieske unterstrich die Verantwortung der Freiwilligen Feuerwehr für die Sicherheit der Bürger. „Die Levester Wehr hat alle Einsparmöglichkeiten aufgezeigt“, ergänzte sein Stellvertreter Alexander Stoßberg.
Der CDU-Antrag auf Fortsetzung einer intensiven Diskussion über Einsparmöglichkeiten und ein Termin für eine Sondersitzung des Fachausschusses fand mit vier Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung nicht die erforderliche Mehrheit. Der Ausschuss für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr empfahl hingegen mit sechs Ja-Stimmen und drei Enthaltungen die Fortsetzung der Planungen für das Levester Feuerwehrhaus und die Bereitstellung zusätzlich benötigter Haushaltsmittel von rund 345.000 Euro im Haushalt 2018/19. Ziel ist es, zeitnah mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Leveste im Frühjahr 2018 zu beginnen. Zahlreiche Mitglieder der aktiven Einsatzabteilung der Levester Wehr verfolgten als Besucher die Diskussion über ihr neues Feuerwehrhaus im Ausschuss für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr.