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Bürgerinitiative zur Abschaffung der STRABS gegründet.

Gehrden.

Am 6. Februar wurde die Bürgerinitiative (BI) „Gehrden gegen STRABS“ gegründet. Die Initiatoren wollen erreichen, dass die Grunderneuerung der Straßen gerecht und sozialverträglich finanziert wird.

Das Ziel der BI ist die Abschaffung der STRABS in Gehrden. „Die Strabs ist unsozial, die oft fünfstelligen Beiträge sind für viele Hausbesitzer ruinös. Junge Familien werden abgeschreckt, sich in Gehrden niederzulassen. Rentner ohne großes Finanzpolster, die aufgrund ihres Alters auch keinen Kredit mehr bekommen, werden vor unlösbare Aufgaben gestellt.“ sagt Gaby Caspari, eine der Initiatorinnen der BI.

Nachdem eine weitere Zaunplakat-Aktion in Gehrden jetzt auch im Viertel rund um Burgfeld, Matthias-Claudius-Straße, Schäfereiweg, Buchenweg, Brinkstraße und Everloh (dort läuft gerade eine Baumaßnahme im Rahmen der STRABS) an Fahrt gewann und immer mehr Anwohner diese Aktion unterstützen, wurde auch eine Newsletter-Anmeldung über die „Gehrden aktuell“ Facebook-Seite installiert. Innerhalb kürzester Zeit kamen mehr als 130 Anmeldungen zusammen. „Das macht uns Mut”, sagt Anke Hippen, „unser Anliegen weiter in Gehrden zu verbreiten und Mitstreiter zu gewinnen. Wenn uns der Rat nicht hören will, dann müssen wir uns eben Gehör verschaffen”. Zuletzt waren die Gespräche mit der Stadt Gehrden eher nicht zufriedenstellend. Fragen, die in einer öffentlichen Ratssitzung gestellt wurden, konnten nicht oder nur teilweise beantwortet werden, ein Hearing von betroffenen Bürgern, wie 2019 schon beschlossen, hat noch immer nicht stattgefunden.

Nun plant die Bürgerinitiative eine Entscheidung über einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Außerdem soll über die Stadtgrenzen hinaus auch Kontakt auf Landes- und Bundesebene mit Politik und Organisationen aufgenommen werden, die sich für die Abschaffung der STRABS einsetzen. Auch die Nachbarregionen Wennigsen, Barsinghausen und Hannover haben diese veraltete Satzung längst abgeschafft, das soll nun auch in Gehrden gelingen. Für die bei Abschaffung entstehende Finanzlücke muss eine gerechtere/sozialverträglichere Lösung gefunden werden, so wie es vielen anderen Kommunen bereits gelungen ist. Zum Beispiel werden durch eine Verteilung auf viele Schultern und eine Verstetigung der Beiträge unsoziale Belastungsspitzen vermieden. Es bieten sich diverse Möglichkeiten für eine Refinanzierung an. Dazu gehören u.a. die Übernahme durch den Landeshaushalt, eine moderate Erhöhung der Grundsteuer oder die Gründung einer Auffanggesellschaft. „Die BI erwartet von der Stadtverwaltung konstruktive Lösungsvorschläge im Sinne der Bürger und nicht, wie bisher, stereotype Verweise auf die Verweigerungshaltung der Kommunalaufsicht.” so Christian Müller-Schloer, Mitgründer der Bürgerinitiative.