Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Appell von Grüne/Linke: Kein Glyphosat in der Landwirtschaft

Gehrden.

Die Gruppe Grüne/Linke im Rat der Stadt Gehrden hat einen Antrag mit einem Appell verbunden, die Substanz Glyphosat nicht mehr in der Landwirtschaft einzusetzen. In dem Appell heißt es:

Gehen Sie neue Wege.
Verzichten Sie auf den Einsatz von Glyphosat.
Setzen Sie verträgliche, umweltschonende Alternativen ein.

Eva Kiene-Stengel von der Gruppe Grüne/Linke erläutert die Begründung für diesen Appell. Vor 43 Jahren wurde das weitverbreitete Insektizid DDT verboten. Dieses Verbot galt damals als Ansatz der modernen Umweltbewegung. Und heute: Viel weniger Insekten und weniger Bienen summen, als vor etwa zehn Jahren, kaum Vögel singen mehr. Es gibt keine blühenden Ackerrandstreifen an den Feldern. Hier sind auch kaum noch zirpende Grillen zu hören.

Was ist passiert? Die Agrarlandschaft, die heute noch etwa 50% der deutschen Landfläche ausmacht, ähnelt ohne die bekannte Arten- und Blütenvielfalt einer Leere. Das Sterben von Faltern, Fliegen und Bienen ist überall spürbar und etliche wissenschaftliche Studien belegen dieses auch. Die Gründe für dieses Sterben sind vielfältig. Was die Landwirtschaft anbelangt, ist das biochemische Produkt „Glyphosat“, welches auch in „Roundup“ enthalten ist, verdächtig. Das Unkraut vernichtende Mittel wird als wichtiges Werkzeug in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Landwirtschaft hält dieses Präparat für unverzichtbar. Es soll noch bis 2022 zugelassen und eingesetzt werden. Eine internationale Forschergruppe beschreibt einen Biomasseverlust von bis zu 81% seit 1989 und bestätigt somit den gravierenden Rückgang der Fluginsekten. Dieses kann klimatisch bedingt sein, man kann landwirtschaftliche Ursachen aber auch nicht ausschließen. Selbst wenn hiermit „nur die Aussaat vorbereitet wird“, gelangt die Substanz Glyphosat in den Boden und kann derzeit im Urin von Mensch und Tier, in der Milch, im Speiseeis und im Bier, als auch im Kraftfutter für Rinder und Schweine nachgewiesen werden. Es steht nach der internationalen Agentur für Krebsforschung im Verdacht, krebsauslösend für den Menschen zu sein. Dieser Verdacht ist noch nicht widerlegt, sondern es ist dargestellt, dass Glyphosat das Risiko erhöht, Lymphdrüsenkrebs zu entwickeln.

„Wir, der Rat der Stadt Gehrden, appellieren an Sie als umsichtige und verantwortungsvolle Landwirte, deren DLG Präsident auf der „Agritechnica“ 2017 in Hannover feststellte, dass Glyphosat viel zu häufig und zu umfangreich ausgebracht werde. Damit auch die Generationen nach uns noch die gleichen, natürlichen Lebensgrundlagen vorfinden, bitte gestalten Sie eine Neuausrichtung der Agrarwirtschaft; ohne das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt, das Totalherbizid Roundup, als auch die hierin enthaltene Substanz Glyphosat."

Über den Antrag wird zunächst in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energie beraten.