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Mehr Tote als in 2017

Standardbild.

Region.

PolizeivizeprĂ€sident Jörg MĂŒller hat heute den Verkehrssicherheitsbericht der Polizeidirektion (PD) Hannover fĂŒr das Jahr 2018 prĂ€sentiert. "Der positive Trend der rĂŒcklĂ€ufigen Verkehrsunfallzahlen spiegelt sich leider nicht bei den verletzten sowie getöteten Menschen wider. Somit sehen wir dort weiterhin Handlungsbedarf und mĂŒssen durch gezielte VerkehrsunfallprĂ€vention und Kontrollen an einer Reduzierung der Anzahl an Schwerverletzten und Getöteten arbeiten", berichtet MĂŒller bei der Veröffentlichung der Statistik.

Im Wesentlichen wird der Verkehrssicherheitsbericht geprĂ€gt von einer Senkung der Gesamtunfallzahl auf 36.721 (2017: 37.324), einem Anstieg der Verkehrstoten auf den Bundesautobahnen (BAB), einer Steigerung der an VerkehrsunfĂ€llen beteiligten Radfahrern sowie mehr verunglĂŒckten Senioren. Die Behörde verzeichnete einen RĂŒckgang bei den im Umland getöteten Verkehrsteilnehmern sowie verletzten Kindern.

Die beiden Hauptursachen fĂŒr die 48 (2017: 47) bei VerkehrsunfĂ€llen Getöteten waren ĂŒberhöhte Geschwindigkeit (20 Prozent) und mangelnder Sicherheitsabstand (elf Prozent). RĂŒckgĂ€nge stellte die PD Hannover bei zwei von drei Risikogruppen fest. So kamen im vergangenen Jahr ein Kind (2017: zwei) sowie 13 Senioren (2017: 19) ums Leben. Jedoch stieg die Zahl der getöteten Heranwachsenden um fĂŒnf auf acht an. Bei der Betrachtung der getöteten Personen nach Verkehrsbeteiligung fĂ€llt auf, dass die Polizei bei fast allen Verkehrsarten einen RĂŒckgang (Pkw minus zwei, Fahrrad minus eins und FußgĂ€nger minus fĂŒnf) bilanzierte. Bei den verstorbenen Lkw-Insassen wurde ein Anstieg um sechs auf neun Getötete verzeichnet. Bei der Betrachtung der regionalen Verteilung lĂ€sst sich erkennen, dass die PD Hannover insbesondere auf den BABs 2, 7, 37 und 352 eine Steigerung bei den tödlich VerunglĂŒckten auf 18 (2017:zehn) verzeichnen musste. 15 Menschen ließen bei 13 UnfĂ€llen auf der BAB 2 ihr Leben. An elf dieser UnfĂ€lle waren Lkw beteiligt, von denen in neun FĂ€llen der FĂŒhrer eines Lkw als Unfallverursacherin oder Unfallverursacher gefĂŒhrt worden ist. "In 80 Prozent der tödlich verlaufenen VerkehrsunfĂ€lle auf der BAB 2 wurde als Ursache ein Auffahren auf ein stehendes oder vorausfahrendes Fahrzeug erfasst. Da eine deutliche Mehrheit der ZusammenstĂ¶ĂŸe von Lkw-Fahrern verursacht wurde, kann ich mich nur der Empfehlung des Deutschen Verkehrsgerichtstages anschließen. Wir brauchen auf internationaler Ebene eine rechtssichere EinfĂŒhrung eines Notbrems- sowie Abbiegeassistenten fĂŒr Lkw und Busse. Ich begrĂŒĂŸe daher den von der EU-Kommission gefassten Entschluss zur europaweiten EinfĂŒhrung eines Abbiegeassistenten fĂŒr Lkw und Busse", so MĂŒller. Im Umland gab es im Vergleich zu den Autobahnen einen gegenlĂ€ufigen Trend. Dort ließen 17 (2017: 25) Personen ihr Leben. In der Landeshauptstadt registrierte das Verkehrsdezernat mit 13 Toten eine Zahl auf Vorjahresniveau (zwölf).

Im vergangenen Jahr ergab die polizeiliche ZĂ€hlung der sogenannten Verkehrsunfallfluchten eine Gesamtzahl von 10.319 (2017: 10.097). Der Trend der Vorjahre setzt sich damit leider weiter fort. Immer mehr Verkehrsteilnehmer flĂŒchten damit nach einer Kollision vom Unfallort. In Bezug zur Gesamtunfallzahl bedeutet dies, dass bei jedem vierten Unfall (28,1 Prozent) sich mindestens ein Beteiligter unerlaubt vom Ort des Geschehens entfernt. Positiv: In 41,7 Prozent der FĂ€lle wird ein TatverdĂ€chtiger von der Polizei ermittelt. "Wir beobachten bei der Verkehrsunfallflucht eine problematische Entwicklung. Ich möchte daher den Appell, sich nicht unerlaubt nach einem Unfall vom Ort zu entfernen, an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer richten. Es handelt sich hier um kein Kavaliersdelikt. In vielen FĂ€llen bleibt den GeschĂ€digten der finanzielle Schaden. Daher bitte ich auch Zeugen einer Verkehrsunfallflucht darum, sich stets bei der Polizei zu melden und so bei der AufklĂ€rung der Verkehrsstraftat zu helfen.", sagt MĂŒller.