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SPD-Antrag für ein neues Hallenbad stößt auf Vorbehalte

Hat das reparaturanfällige Deisterbad noch eine Zukunft in Barsinghausens Bäderlandschaft? Die SPD-Ratsfraktion strebt eine Grundsatzentscheidung für den Neubau eines Hallenbades an.

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Barsinghausen. Wie sieht Barsinghausens Bäderlandschaft in Zukunft aus? Die SPD-Ratsfraktion stößt mit ihrem Antrag, ein neues Hallenbad anstelle des reparaturanfälligen Deisterbades zu bauen, auf Vorbehalte bei Ratskollegen anderer Parteien. CDU-Sprecher Gerald Schroth verwies jetzt im Sportausschuss auf die millionenschweren Investitionskosten für einen Neubau bei einer angespannten Finanzlage der Stadt. Und FDP-Ratsfrau Kerstin Wölki monierte den SPD-Vorstoß als "zu früh und zu konkret". Nun wollen die Fraktionen bis zum Verwaltungsausschuss am 1. April intern über das Thema beraten.

Nach Angaben von Maximilian Schneider (SPD) wollen die Sozialdemokraten mit ihrem Antrag eine Grundsatzentscheidung darüber herbeiführen, "in welche Richtung es gehen soll". Für seine Partei stehe fest, dass ein Hallenbad-Neubau auf Dauer die bessere Lösung sei als eine teure Sanierung der bestehenden Bäder mit ungewisser Perspektive - denn niemand wisse, wann etwa im 53 Jahre alten Deisterbad die nächste Reparatur mit hohem Geldaufwand und langen Schließzeiten anstehe. 

"Es ist zu risikobehaftet, weiter auf das Deisterbad zu setzen. Wie lange wollen wir noch akzeptieren, kein funktionierendes Hallenbad in Barsinghausen zu haben", sagte Schneider am Dienstagabend im Sportausschuss. Angesichts einer jahrelangen Vorlauf- und Planungszeit sei es richtig und wichtig, jetzt eine grundsätzliche Richtungsentscheidung zu treffen. In einem Hallenbad-Neubau soll laut SPD auch ein Lehrschwimmbecken integriert und die Flächenoption für eine spätere Freibad-Erweiterung geschaffen werden. Das Freibad Goltern solle zunächst erhalten bleiben.

Bestätigt fühlen sich die Sozialdemokraten von den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie, die Sanierungs- und Neubauvarianten gegenübergestellt hat. Im Zahlenvergleich schneide demnach der Neubau eines Hallenbades, idealerweise kombiniert mit einem Freibad, besser ab als eine Grundsanierung der drei Bestandsbäder (Deisterbad, Freibad Goltern und Lehrschwimmbecken) für insgesamt nahezu 33 Millionen Euro. Auch bei den Betriebskosten prognostiziert die Studie jährliche Einsparungen von rund 80.000 Euro bei einem Neubau.

Kritisch setzte sich CDU-Sprecher Gerald Schroth mit dem SPD-Vorstoß auseinander - und hatte dabei vor allem die Finanzsituation der Stadt Barsinghausen vor dem Hintergrund weiterer Millionenprojekte insbesondere im Schul-, Sport- und Feuerwehrbereich im Blick. "Wie kann man sich ernsthaft mit dem Neubau eines Hallenbades auseinandersetzen? Wir sollten uns darüber im Klaren werden, was wir uns noch leisten können und wollen", betonte Schroth. Das gerade erst mit großem Aufwand sanierte Deisterbad könne durchaus noch die nächsten Jahre funktionieren.

FDP-Ratsfrau Kerstin Wölki will sich nach eigenen Angaben einem Neubau nicht verschließen, aber der SPD-Antrag mit mehreren formulierten Einzelheiten für ein neues Sport- und Familienbad sei zu diesem Zeitpunkt "zu früh und zu konkret". Details für eine inhaltliche Ausgestaltung eines Neubaus müssten den weiteren Planungen überlassen bleiben.

"Noch ist ja nicht in Stein gemeißelt, wie ein möglicher Neubau künftig aussehen soll. Irgendwann muss eine Entscheidung her, wie es weitergehen soll", entgegnete Grünen-Sprecherin Sabine Freitag. Für Thomas Struß (Aktiv für Barsinghausen) steht hinter der Zukunftsfähigkeit des Deisterbades ein großes Fragezeichen. "Wir wissen nicht, was noch alles im Deisterbad zu tun sein wird. Da wird in den nächsten Jahren noch Großes passieren müssen, um den Betrieb zu sichern", machte Struß deutlich. Fest stehe: "Wir brauchen ein funktionierendes Bad in Barsinghausen."

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