Barsinghausen. Seit Anfang des Jahres ist das Deisterbad aufgrund von Undichtigkeiten im Wasserkreislauf geschlossen. In den letzten Monaten waren Spezialfirmen und die Mitarbeiter des Deisterbades auf der Suche nach dem Leck. Gute Nachrichten gab es seitdem eher nicht, jedoch versichert der Badbetreiber, die Stadtwerke Barsinghausen, dass eine Schließung kein Thema ist.
Im rund 350 Meter langen Rohrsystem konnten seit Januar Schäden behoben werden. Es bleibt jedoch bei einem Wasserverlust im Bereich der Überlaufrinne, dort jedoch in einem Ausmaß, das eine Öffnung des Bades weiter unmöglich bleibt. „Alle Fachfirmen, mit denen wir zuletzt Kontakt hatten, haben uns das Gleiche gesagt“, erklärt Shteryo Shterev, Geschäftsführer Stadtwerke Barsinghausen, im Gespräch mit Con-nect.de, „Bei einem 50 Jahre alten Schwimmbad seien solche Probleme kein Wunder.“
Keine offene Bauweise, um die Substanz zu erhalten
In den 70er Jahren sei es üblich gewesen, die Rohre der Überlaufrinne einzumauern. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, denn es gibt kein Rankommen, ohne große Baumaßnahme. „Auch Druckprüfungen sind unmöglich, wurden in den 70er Jahren die Muffen nur gesteckt.“ Da die Verantwortlichen keine offene Bauweise wollen, werden weiterhin Revisionsschächte gebohrt, um an die Leitung zu kommen. Glücklicherweise sei das Becken dicht und man verliere nur Wasser, wenn es in die Überlaufrinne fließe. Auffälligkeiten gibt es weiterhin im tiefen Bereich des Schwimmbeckens.
„Wir stehen vor keinem Totalschaden“, so Shterev, „Laut den Fachfirmen müsste ein Schwimmbad alle 30 Jahre saniert und die Technik erneuert werden.“ So gesehen hatte man in Barsinghausen die letzten 20 Jahre Glück mit dem Deisterbad. Die Stadtwerke stecken viel Arbeit in Eigenleistung in das Deisterbad und nutzt Wassertechniker aus den eigenen Reihen für viele Reparaturen im Bad. „Die Kosten sind daher überschaubar geblieben“, möchte der Geschäftsführer sich nicht auf eine genaue Zahl festlegen, „Es wird eher ein mittlerer fünfstelliger Betrag sein. Es ist alles im moderaten Rahmen für solche Arbeiten.“
An eine Schließung denke derzeit niemand
„Wir überlegen weiter mit Fachfirmen, wie wir die Leitungen der Überlaufrinnen zukunftssicher machen können. Es gibt bereits Ideen, jedoch kann auch das noch Wochen dauern. Wir werden jedoch nicht aufgeben.“ Wichtig sei, dass sowohl die Stadtwerke als auch Stadtverwaltung und das Team im Deisterbad ein zukunftssicheres Schwimmbad wollen und alle Probleme beseitigen wollen, stellt Shterev klar: „Keiner würde eine Schließung unterschreiben.“
Bedauerlich sei die Situation jedoch für Schulen und Vereine, da keine Schwimmkurse stattfinden können. Man sei regelmäßig im Austausch mit den Vereinen und erhalte von dort auch Verständnis zur Situation. „Viele sind dankbar für unsere Offenheit, jedoch wissen wir nicht, wann wir handfeste Informationen für eine Öffnung haben werden.“ Geplant ist nun, dass das Freibad den Schulen und Vereinen bei gutem Wetter für Schwimmaktivitäten zur Verfügung gestellt werde. „Wir hoffen weiter auf einen Durchbruch bei der schwierigen Leckfindung.“
Wann die Öffentlichkeit wieder in das Bad kann, bleibt unklar. Auch wenn das Leck zeitnah gefunden wird und es Pläne für einen zukunftssicheren Umbau der Rohrleitungen gibt, müssten Material und Baufirmen noch verfügbar sein.