Barsinghausen/Region. Die erhöhten Messergebnisse zur PFAS-Belastung im Trinkwasser von Barsinghausen sind laut den Grünen alarmierend. Die Grüne Fraktion in der Regionsversammlung fordert jetzt mit einer Anfrage unter anderem eine umfassende Aufklärung darüber, welche Maßnahmen zur Beseitigung der Verunreinigung ergriffen werden.
„Die Menschen in Barsinghausen haben ein Recht auf sauberes Trinkwasser. Es ist dringend notwendig, dass die Quelle dieser Ewigkeitschemikalien schnellstmöglich gefunden und beseitigt wird“, betont Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Regionsfraktion. Die Region hat bereits Untersuchungen zur Herkunft der Verunreinigung veranlasst. Ein Metallverarbeitungsbetrieb steht im Verdacht, doch auch andere potenzielle Quellen müssten in Betracht gezogen werden. Durch höhere Beimischungen mit unbelastetem Wasser wurden die problematischen PFAS-Werte kurzfristig abgesenkt. Eine langfristige Lösung sehe laut Grünen aber anders aus. „Das Verdünnen mit frischem Wasser kann höchstens eine Übergangslösung sein, da sich die Chemikalien weiter verteilen. Grenzwerte bedeuten nicht, dass bei sehr geringen Mengen langfristig keine biologische Wirkung besteht. Das Ziel muss null Prozent Ewigkeitschemikalien im Grundwasser und damit im Trinkwasser sein“, so Schmersow weiter.
Zudem stellt sich die Frage, wie sich die festgestellte PFAS-Konzentration auf die Gesundheit der Menschen in Barsinghausen auswirkt. Birgit Ballweg, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, erklärt: „PFAS sind hochproblematische Schadstoffe, die meistens aus Antihaftbeschichtungen, Textilien und Imprägniermitteln entstammen und sich dann über Fisch-, Fleischerzeugnisse und Trinkwasser im menschlichen Körper sammeln. Besonders sind Säuglinge, Kinder und Jugendliche gefährdet. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass keine akute Gefahr für die Bevölkerung in Barsinghausen ausgeht, alle möglichen Risiken genau untersucht werden und die Einwohner auch entsprechende Informationen erhalten.“
PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sind als Ewigkeitschemikalien dafür bekannt, dass sie sich in der Natur nicht abbauen und sich nachweislich in Blut, Leber oder Niere toxisch anreichern können. Mit Blick auf die ab 2026 geltenden strengeren Grenzwerten, wollen die Grünen von der Verwaltung wissen, wie die Region Hannover auf die PFAS-Nachweise reagiert und ob dadurch eine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht.