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Bürgerinitiative geschockt über ICE-Pläne

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Holtensen

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Das Bundesministerium für Verkehr & digitale Infrastruktur (BMVI) sowie die Deutschen Bahn AG (DB) treiben ihre Pläne für die ICE-Strecke „Hannover-Bielefeld“ voran. Hierzu sollen auch Bürgerinitiativen gehört werden. Die Bürgerinitiative Munzel zeigt sich allerdings wenig begeistert von den fünf Vorschlägen.

Erst gestern erhielten die Bürgerinitiativen, darunter auch die Bürgerinitiative (BI) Munzel aus dem Raum Barsinghausen, die Email mit den fünf Vorschlägen zu den ICE-Trassen. „Es gab bereits Gerüchte darüber, dass kurzfristig etwas geschehen wird. Das es anscheinend aber auch schon einen Planungsauftrag vom Bundesministerium an die DB geben soll, dass hat uns doch überrascht“, so Gerald Schroth von der BI. Der große Plan ist, dass deutschlandweit ein konformer Takt im Zugverkehr erreicht wird. Dafür wird nun für die Strecke Hannover – Bielefeld eine „Kantenfahrzeit“ von 31 Minuten vorgegeben. „Schon vor 20 Jahren haben wir mit Schildern gewarnt, jetzt kommt der Zug wirklich“, so Matthias Rattensperger.

Aktuell wird das Projekt mit rund fünf Milliarden Euro geschätzt. „Das ist ein Jahrhundertprojekt, dass sich durch Barsinghausen schneiden wird und die Region für immer verändern wird,“ so Schroth. Noch sind die Pläne sehr grob gehalten, aber es ist zu erkennen, dass die Bahntrasse bei Seelze abgehen soll und sich dann an die BAB 2 anlegt. Eine Trassennahe Bauweise, wie die BI es sich gewünscht hätte, ist nicht mehr zu erkennen. „Es wurden noch keine Parzellen genannt, aber das kann Bantorf, Hohenbostel, Barrigsen, Landringhausen und auch Holtensen betreffen“, so die BI-Mitglieder. Die ehrenamtliche Bürgerinitiative vermisst einen fairen Dialog. Sie betonen, dass sie natürlich die Verkehrswende sowie auch eine deutschlandweite Taktung begrüßen. Doch das nun fünf Varianten zur Auswahl stehen, für die es schon einen Planungsauftrag gibt, lässt einen vernünftigen Dialog vermissen. „Auch die Bundestagsabgeordneten Maria Flachsbarth und Matthias Miersch haben sich schon geäußert, allerdings erwarten wir da mehr Einsatz für die Bürger“, so Rattensperger.

Im Januar soll erneut eine Bürgerbeteiligung zu dem Projekt geben, doch die BI sieht es aufgrund der bisherigen Kommunikationspolitik von BMVI und DB kritisch. Sie erwarten eher eine Bürgerinformation darüber was geplant ist als eine wirkliche Beteiligung, bei der Ideen und Wünsche eingebracht werden können. Außerdem ist es für die Ehrenamtlichen schwierig bis Januar Vorschläge zu erarbeiten. Corona und die Weihnachtszeit erschweren das Einholen von Gutachten, oder das Ausarbeiten von Alternativen. Trotz allem möchte die BI weiter mit den Akteuren zusammenarbeiten und im Dialog bleiben, um die Veränderungen hier vor Ort mitzugestalten. „Es sind Tunnel geplant und die Trasse geht durch das gesamte Calenberger Land“, so Schroth und Rattensperger, „Allein die Baumaßnahmen werden uns über Jahre hinweg begleiten und für Einschränkungen sorgen.“

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