Barsinghausen. Gut acht Wochen nach der Vertragsunterzeichnung haben Barsinghausens Bürgermeister Henning Schünhof und Richard Siebrecht, Geschäftsführender Gesellschafter der beauftragten Firma Wallbrecht, am heutigen Freitag den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule gesetzt. Es sei das größte Bauprojekt, welches Barsinghausen in seiner Geschichte jemals umgesetzt habe, so der Bürgermeister.
Zu Beginn der feierlichen Veranstaltung, für die aufgrund des Wetters extra ein Zelt aufgestellt wurde, sangen die Kinder des Wilhelm-Stedler-Chors. In zwei Liedern sangen die Kinder darüber, wie sehr sie sich über die neue Schule freuen und dass es nun endlich losgehe. Bürgermeister Henning Schünhof umriss dann vor rund 100 Gästen die Stationen der Planungen des Neubaus.
Bereits 2009 habe es eine erste Voruntersuchung gegeben. 2013 wurde eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung beauftragt. Da in der Zwischenzeit die Schülerzahlen stiegen, wurde 2019 eine Neuplanung veranlasst und eine vierzügige Schule geplant. Die Kosten lagen damals noch bei 18 Millionen Euro. 2024 begann das Vergabeverfahren. Aufgrund von Klagen der abgelehnten Unternehmen, benötigte das Verfahren drei Runden, bis es im Oktober 2024 schlussendlich vergeben werden konnte. Der Zuschlag ging an die Wilhelm Wallbrecht GmbH. Die Baukosten liegen aktuell bei rund 24 Millionen Euro.
Aufgrund der Verzögerungen im Vergabeverfahren seien zeitliche Puffer aufgebraucht, man hoffe daher auf einen reibungslosen Bauablauf. „Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den Kollegen des Gebäudewirtschaftsamtes und der Firma Wallbrecht gehen wir davon aus, dass wir zum Schuljahr 2026/2027 mit dem Unterricht starten können", betonte Bürgermeister Henning Schünhof. Der Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule wird als vierzügige Grundschule geplant, in dem auch eine Mensa, die Stadtbücherei und ein Ratssaal untergebracht sein werden. Im Erdgeschoss befinden sich die Stadtbibliothek, die Mensa, die Aula sowie die Schulverwaltung. In den beiden Obergeschossen sind die Klassenräume, Lernbereiche und Differenzierungsräume angeordnet. Das Gebäude wird teilunterkellert. Im Kellergeschoss befinden sich in erster Linie die Technikräume des Neubaus. Errichtet wird der Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule auf dem Grundstück der vorhandenen Schule. Vor Beginn des Neubaus wurden Teile des vorhandenen Altbaus, der Westflügel und der Mitteltrakt, abgebrochen, um Platz für das neue Gebäude zu schaffen. Der bisherige Ostflügel verbleibt vorerst für den Schulbetrieb und wird nach Fertigstellung des Neubaus abgerissen. Auf dem dann freiwerdenden Platz werden Spielgeräte für die Jungen und Mädchen aufgestellt werden.
Schulleiterin Kathrin Flade kann vom Ostflügel täglich auf die Baustelle schauen. Auch sie hat viel Zeit mit den Plänen des Neubaus verbracht, was Lob von der Stadtverwaltung und den Bauplanern gab. „Jetzt geht es los, wenn auch mit Verzögerung, doch die neue Schule wird den Kindern mehr Raum zur Entfaltung bieten und den Lehrern mehr Möglichkeiten geben, gute Angebote zu schaffen.“
Für den Bürgermeister wird die neue Schule Maßstäbe für alle weiteren Grundschulen in Barsinghausen setzen. Richard Siebrecht, Wilhelm Wallbrecht GmbH, sagte, dass die Investition in Bildung auch ein Investment in die Zukunft sei. Die Baufirma habe schon mehrere Projekte in Barsinghausen umgesetzt. Tev Wilhelmsen, Mosaik Architekturbüro, ist nach eigenen Angaben selbst in der WSS zur Schule gegangen, weshalb er sich nun sehr freue, an dem Neubau beteiligt zu sein. „Erst jetzt wird es richtig aufregend, und es wird viel in den nächsten Monaten passieren, doch aufgrund der bisher guten Zusammenarbeit werden wir das schaffen.“
Alle Redner dankten den beteiligten Akteuren aus Verwaltung, Politik, Baufirma, Planern, Lehrern, Eltern und Schülern. „Die nächsten Monate werden unter den Baubedingungen nicht leicht“, sagte Flade freudig und gespannt, „Aber wir werden es schaffen, und wir wissen alle, wofür wir es tun.“
Laut Bürgermeister Henning Schünhof gibt es auf der Internetseite der Stadt eine Baustellenkamera, die regelmäßig aktuelle Bilder der Baustelle zeigen wird.
Die Stadt Barsinghausen beabsichtigt das Bauvorhaben mit dem Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in der Güteklasse „Gold" zertifizieren zu lassen. Die Schule wird mit dem Dämmstandard eines Effizienzhaus 40 gebaut. Darüber hinaus soll das QNG-Zertifikat „QNG-Plus" erreicht werden, um eine Förderung des Bundes bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch zu nehmen. Beim kompletten Neubau wird großer Wert auf die Verwendung ökologischer, organischer und natürlicher Materialien gelegt. Es entsteht nicht nur ein Ort des Lernens, sondern vielmehr ein Ort des Wohlfühlens, bei dem der Nachhaltigkeitsgedanke für die Entwicklung, die Entstehung und die spätere Benutzung eine hohe Priorität hat.