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Wir müssen draußen bleiben

Hohenbostel/Barsinghausen.

Die Sperrung des Schulhofes Grundschule Hohenbostel bleibt vorerst bestehen.
„Solange der Boden nicht angerührt wird, soll keine Gefahr von ihm ausgehen.“ Eine gute Nachricht ist es nicht, die Schulleiterin Martina Engel in den Händen hält. Das erstellte Bodengutachten belegt, dass unter der Asphaltschicht hohe Werte an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) nachgewiesen worden sind. Eine schlummernde Gefahr im Boden der im Jahre 1952 erbauten Grundschule.

„Im Falle eines Bodenaushubes bestehen gesundheitliche Gefahren für die Arbeiter, denn der muss unter Vollschutz von Statten gehen,“ erläuterte Engel den Stand der Dinge. Die Grundschule, das Kollegium und vor allen Dingen die Eltern der 140 Grundschüler sind seit dem 14. Mai 2019 in Aufruhr. Nachdem bekannt wurde, dass „Gift im Boden“ oder schonend ausgedrückt „gefährlicher Abfall“ auf dem Schulhof schlummert, sind vorsorglich die Schulhofbereiche vor und hinter der Grundschule gesperrt worden. „Derzeit werden weitere Proben untersucht, Feinkorn und der damit verbundene Staub. Das Ergebnis erwarten wir in den kommenden Tagen, sofern die Werte für unsere Kinder nicht gefährlich sind, hoffen wir auf eine teilweise Aufhebung der Sperrung.“

Bis dahin ist die Schulleiterin dazu angehalten die Kinder entweder in der Aula, auf den Fluren oder einer eigentlich der Stadt Barsinghausen gehörenden Wiese toben und spielen zu lassen. „Alles gut und schön, solange das Wetter mitspielt “, sagt sie, fügt jedoch besorgt hinzu, dass die Wiese keine Dauerlösung für ihre Schützlinge sein kann. „Was, wenn das Wetter umschlägt, dann wird aus der derzeit noch saftig grünen Wiese eine Matschlandschaft.“

Als sei die Sperrung des Schulhofes nicht schlimm genug, beschweren sich nun einige direkte Anwohner über „nicht erträglichen Kinderlärm. „Das ist, wenn es täglich zu Beschimpfungen kommt, eine weitere Belastung, die auf Dauer untragbar ist,“ so die Schulleiterin. Sie und Aufsicht führende Kolleginnen würden ständig mit dem Unmut hinter dem Gartenzaun, der an die städtische Wiese grenzt, konfrontiert. „Wir alle, Schule, Elternschaft und Schulelternrat sind ratlos und wenden uns konkret an die Stadt, um diesen Zustand schnellstmöglich und nicht erst nach der Frostperiode im Frühjahr 2020 erträglicher zu gestalten“, so Roman Schwikowski Vorsitzender Schulelternrat. Die SPD Ratsfraktionsmitglieder Peter Mensing, Reinhard Dobelmann, Maximilian Schneider, Stephan Träger und Ratsherrin Laura Härdrich sagten im Rahmen der Ortsbegehung eine rasche Entscheidung und Aufteilung der angestrebten Bauabschnitte für die Sanierung des Außenbereichs der Schule zu.

Erster Schritt, um ein wenig Ruhe und Sicherheit für die Schule zu garantieren und den Kindern Gelegenheit gibt, sich zwischen den Schulstunden austoben zu dürfen ist, dass die Stadt Barsinghausen die Stadtwiese bis auf weiteres als Schulhof deklariert. „Es ist ein Stadtgrundstück und wir werden es der Schule als Schulhof zur Verfügung stellen, damit die Kommentare aus der direkten Nachbarschaft ein Ende finden,“ so Ratsherr Peter Mensing (SPD).

Ein Zettel weniger für den in der Schule hängenden Kummerkasten, aber die nächsten Schul- Baustellen dürften unter anderem die nicht vorhandene Barrierefreiheit sowie die desolaten Schultoiletten werden.