Ostermunzel.
Mit bestem Blick auf den berühmten Gneis und den Deister in der Ferne kann die neue Schutzhütte auf dem Mühlenberg punkten. Heute wurde die von den Mitarbeitern der BBI hergestellte Holzhütte offiziell eingeweiht. „Vielleicht hatten wir zunächst das Interesse an dem Findling ein wenig unterschätzt“, sagte Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs. Doch Hunderte Schaulustige hatte die Bergung des Findlings im vergangenen Jahr verfolgt (CON berichtete) und auch zu seinem neuen Platz auf dem Mühlenberg kommen viele Besucher. Für diese hat das BBI-Team um Leiter Matthias Bartels in 618 Arbeitsstunden aus fünf Tonnen Lärchenholz die Schutzhütte mit Sitzbänken gebaut. Auch einen Tisch wird sie noch erhalten. „Weil das Interesse so groß ist, wurde nicht nur entschieden, dass hier eine Schutzhütte aufgestellt wird, außerdem wird es noch eine Infotafel zu dem Gneis geben“, sagte Priebs. Zudem soll der Findling eine Attraktion der geplanten Georoute werden. „Für die Naherholung soll diese Route mit vorhandenen Geotopen zusammengestellt werden“, sagte Priebs. Dies freut auch Henning Schrader. „Der Verein Dorfgemeinschaft Ostermunzel in Gründung wird die Pflege des Ausflugsziels übernehmen. „Wir stellen fest, dass auf dieser Achse viele Wanderer und Radfahrer unterwegs sind“, sagte Schrader. Mit Sorge stellte er allerdings fest, das der 1,5 Milliarden Jahre alte Gneis, der vor rund 200.000 Jahren von Skandinavien durch die Gletschermassen in diese Region gespült wurde, anfängt abzubröckeln. Auf der Richtung Süden zeigenden Seite sind bereits zahlreiche Stücke abgebrochen. „Hier müssen unbedingt Fachleute eine Lösung finden“, so Schrader.
Der „Koloss von Ostermunzel“, der letztlich doch „nur“ 27.5 Tonnen wog, wurde am 17. April 2015 geborgen und zu seinem heutigen Platz transportiert (CON berichtete).