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Straftatenentwicklung in Barsinghausen: 2024 zeigt erfreulicherweise rückläufige Zahlen

Freuen sich über die erfreuliche Entwicklung der Kriminalstatistik Barsinghausen: Ludger Westermann (v.l.), Joachim Eickmeyer, Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst und Claas Wentzler, Leiter Einsatz- und Streifendienst.

Barsinghausen. Die polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeikommissariats Barsinghausen für das Jahr 2024 zeigt einen Rückgang der insgesamt registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Während 2023 noch 2.202 Straftaten verzeichnet wurden, sank diese Zahl im Jahr 2024 auf 1.660, was einem Rückgang von fast 25 Prozent entspricht..

Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der bearbeiteten Straftaten. Hier wurde ein Rückgang von 2.062 im Jahr 2023 auf 1.525 im Jahr 2024 festgestellt. Nicht alle in Barsinghausen begangenen Straftaten werden auch dort bearbeitet. Einige Fälle werden in den Polizeiinspektionen Garbsen und Hannover weiter bearbeitet. Die Aufklärungsquote sank im letzten Jahr von 71,87 Prozent (2023) auf 64,26 Prozent. „Da in allen Bereichen ein Rückgang an Straftaten zu verzeichnen ist, auch in den Bereichen, in denen die Täterermittlung leicht ist“, so der Leiter der Polizei Barsinghausen, Ludger Westermann, „Ist die Quote insgesamt zurückgegangen, aber immer noch auf einem hohen Wert.“  

Die Aufklärungsquote bei Rohheitsdelikte (z.B. Gewalt, Körperverletzung) lag 2024 bei 92,49 Prozent und ist nach wie vor eine der höchsten innerhalb der Deliktsfelder. Die Aufklärungsquote bei Diebstahlsdelikten sank von 45,6 Prozent (2023) auf 37,68 Prozent (2024). „Hier zeigt sich, wie die Aufklärungsquote insgesamt zusammenkommt. Bei Körperverletzungen, gerade im Bekanntenkreis, sind die Täter schnell und leicht zu ermitteln, bei Diebstählen ist das schwieriger“, so Westermann. Außerdem konnten im Vorjahr 2023 Diebesserien (Diebstähle auf Friedhof und Betrug im Internet) aufgeklärt werden, was zu einer sehr hohen Aufklärungsquote vieler Fälle führte. Diese Fälle gab es 2024 entsprechend nicht mehr.

Positiv ist laut Kriminalhauptkommissar Joachim Eickmeyer, Leiter Kriminal- und Ermittlungsdienst, dass es weniger straffällig gewordene Kinder und Jugendliche gibt. Der Wert bei Kindern sank von 2023 (88) auf 2024 (67). Bei den Jugendlichen ist der Abwärtstrend noch stärker. Der Wert sank von 151 (2023) Taten auf 66 (2024). Der Großteil der Straftäter macht weiterhin erwachsene Täter aus. 2023 waren es 841 Straftaten und 2024 595. „Wir haben bei der Kinder- und Jugendkriminalität Schwerpunkte gesetzt und sind aktiv geworden“, erklärt der neue Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, Claas Wentzler. Hier habe sich auch das Anzeigeverhalten gegenüber den Vorjahren geändert. „Vieles wird nicht mehr in den Schulen, oder unter den Eltern geklärt, oft wird sofort die Polizei hinzugezogen und Anzeige erstattet.“

Die Rohheitsdelikte machen laut Westermann viel für das Sicherheitsgefühl der Bürger aus. Positiv sei daher der Rückgang von insgesamt 504 Taten 2023 auf 386 Taten 2024. Raub auf der Straße ging von 9 (2023) Taten auf 4 (2024) zurück. Oft wurden Smartphones entwendet. Raub allgemein sank von 24 Taten (2023) auf 13 (2024).

Die Körperverletzungsdelikte gingen von 319 (2023) auf 242 (2024) zurück. „Hier sind wir auf die Hinweise und Anzeigen der Bürger angewiesen“, so Westermann. Gefährliche und schwere Körperverletzung auf der Straße sank von 36 (2023) auf 30 (2024). Die vorsätzliche einfache Körperverletzung sank von 223 (2023) auf 163 (2024) und einen der niedrigsten Werte der letzten Jahre. Auch Bedrohungen gingen von 118 (2023) auf 79 (2024) zurück. Stalking stieg auf 15 (2024) angezeigte Fälle, gegenüber 13 (2023) und 8 (2022).

Diebstähle sanken von 500 (2023) auf 422 (2024). Nur im Bereich Kfz-Diebstahl stiegen die Zahlen von 6 (2022), 9 (2023) auf 16 (2024). „Es betrifft alle Fahrzeugklassen und eine Serie ist nicht zu erkennen“, so Westermann zu der Entwicklung. Taschendiebstähle sanken von 34 (2022), 33 (2023) auf 22 (2024). Erfreulich sind laut Polizei auch die gesunkenen Wohnungseinbrüche (13 in 2022, 25 in 2023 und 16 in 2024). Einbruchsversuche sanken von 8 in 2022, über 11 in 2023 auf 7 in 2024. Diebstahl aus Kraftfahrzeugen stieg auf 58 (2024) gegenüber 53 (2023) und 47 (2022). Die Straßenkriminalität mit Tatort Barsinghausen sank von 314 (2022), auf 315 (2023) auf nun 305 (2024).

Die Betrugsdelikte entwickelten sich von 190 (2022), auf 256 (2023), zu 211 (2024). Waren- und Kreditbetrug sank von 123 (2022) auf 83 in 2024. Erschleichung von Leistungen sank von 15 (2022) auf 1 in 2024. Ob das Deutschlandticket dafür verantwortlich ist, kann die Polizei nicht sagen. Die Polizei kann hier erst tätig werden, wenn die Verkehrsbetriebe die Fälle anzeigen.

Leiter Westermann zeigte sich erfreut über die zurückgehenden Gewalttaten gegenüber Polizeibeamten. Die Bedrohungen sanken von 6 (2022), auf 8 (2024) auf 3 in 2024. Tätliche Angriffe sanken von 30 (2022), auf 11 (2023), auf 8 (2024). Insgesamt gab es 2024 11 Angriffe auf Polizeibeamte (19 in 2023 und 36 in 2022). „Natürlich ist jeder Angriff einer zu viel“, so Westermann, „Immerhin leisten wir unseren Dienst an der Allgemeinheit.“ Neben Erwachsenen gäbe es auch Kinder und Jugendliche, die sich gewalttätig gegenüber der Polizei zeigten.

Auch Betäubungsmittel beschäftigen die Polizei. Fälle mit Heroin sind in Barsinghausen nicht bekannt. Die Szene und entsprechende Straftaten seien eher in Hannover anzutreffen. Aufgrund der Gesetzesänderung sanken die Straftaten in Bezug auf Cannabis. Dennoch gab es 26 (2024) Fälle, gegenüber 93 im Jahr 2023 und 94 im Jahr 2022. Kokain/Crack sank von 19 (2023) auf 8 (2024). Unerlaubter Handel und Schmuggel sank von 13 (2022), auf 27 (2023), auf 15 (2024).

Bei häuslicher Gewalt entwickelten sich die Zahlen von insgesamt 149 (2022), zu 159 (2023) hin zu 153 (2024). Hier wird laut Polizei viel für den Opferschutz getan, man müsse aber davon ausgehen, dass die Dunkelziffer noch höher sei. Bei dem Thema häusliche Gewalt müsse weiter sensibilisiert werden. Die Polizei ist bei häuslicher Gewalt auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, z.B. Nachbarn, Lehrer, Familienangehörige und/oder Bekannte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Barsinghausen 2024 eine positive Entwicklung in der Straftatenbilanz verzeichnet hat. „Die gestiegenen Gewalttaten, die wir nach den Corona-Jahren verzeichnet haben, scheinen überwunden zu sein“, zeigte sich Westermann zufrieden, „Es sind insgesamt gesunkene und erfreuliche Zahlen, die sich hoffentlich auch im Sicherheitsgefühl der Bürger widerspiegeln.“ Dennoch sei die Polizei bei Straftaten auf Hinweise und Anzeigen aus der Bevölkerung angewiesen, die auch zeitnah zu den Taten erfolgen müssten.