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Stadtfeuerwehr Barsinghausen - „Ein Jahr mit vielen Herausforderungen“

Stadtbrandmeister Philip Prinzler.

Barsinghausen. Die erste Jahreshälfte 2024 des vergangenen Jahres war geprägt vom plötzlichen und unerwarteten Rücktritt des Stadtbrandmeisters Sascha Krause, erinnert sich Stadtbrandmeister Philip Prinzler zurück. Nach knapp zweijähriger Zusammenarbeit hieß es sich innerhalb der Stadtfeuerwehr neu aufzustellen..

„Die beiden stellvertretenden Stadtbrandmeister haben somit im Frühjahr einiges an Zeit investieren müssen, um die Stadtfeuerwehr neu auszurichten. Dadurch wurden einige Projekte und Aufgaben mit leichten Verzögerungen begonnen, oder fortgeführt worden. Trotz dieser intensiven Zeit ist es gelungen, die Feuerwehr auf Kurs zu halten und wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Prinzler.

Im Sommer des zurückliegenden Jahres konnte dann mit Philip Prinzler ein neuer Stadtbrandmeister und mit Ralf Buch ein neuer stellvertretender Stadtbrandmeister gewählt werden. Zusammen mit dem weiteren stellvertretenden Stadtbrandmeister Kai Krömer war dann ab der zweiten Jahreshälfte das Trio wieder komplett und man blickte zuversichtlich in die Zukunft.

„Die Stadtfeuerwehrführung, aber auch die gesamte Feuerwehr der Stadt Barsinghausen, möchte dem ehemaligen Stadtbrandmeister Sascha Krause auf diesem Wege für sein mehr als 20-jähriges Engagement im Bereich der Stadtfeuerwehrführung danken und ihm zugleich unseren Respekt aussprechen.“

Weiterhin viele Aufgaben für die Feuerwehren

Die begonnenen Projekte und Aufgaben beschäftigten nicht nur die Stadtfeuerwehr, sondern auch die Ortsfeuerwehren und ihre Mitglieder und werden es auch in diesem Jahr weiter tun. Es wurden Arbeitskreise für Einsatzstellenhygiene, für die Beschaffung von neuer Atemschutztechnik, sowie für Fahrzeugbeschaffungen und Sonderaufgaben gegründet und mit Leben gefüllt. Die einzelnen Arbeitskreise haben das Ziel zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, Veränderungen im Einsatzspektrum zu erkennen und unsere Arbeitsweisen anzupassen. „Gerade die Neuausrichtung in einzelnen Bereichen wird bei gestiegenen Einsatzzahlen und größerer Komplexibilität der an uns gestellten Aufgaben wichtig sein, um auch weiterhin professionelle Hilfe leisten zu können“, so Prinzler weiter.

Anstieg der Einsätze fordert die Einsatzkräfte

Auch im Jahr 2024 waren wieder einmal alle 17 Ortsfeuerwehren, teilweise im Verbund mehrerer Wehren im Einsatz. Einsatzschwerpunkte bildeten, wie in den Jahren zuvor, zahlreiche Ölspuren im Stadtgebiet, Türöffnungen und ausgelöste Rauchwarnmelder. „Darüber hinaus wurden wir, wie auch in 2023, nicht von Unwetterereignissen verschont.“ Im Juli galt es innerhalb der Ortschaft Wichtringhausen diverse vollgelaufene Keller auszupumpen. Dort war der gesamte Löschbezirk, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Hohenbostel, Wichtringhausen, Winninghausen und Bantorf im Einsatz.

Auch der Brandeinsatz in einer Spielothek in der Kernstadt im August zeigte einmal mehr, wie wichtig das Zusammenspiel der einzelnen Ortsfeuerwehren ist. Bei diesem Brand waren neben der Schwerpunktfeuerwehr weitere vier Wehren im Einsatz.

Die Gesamteinsatzzahlen sind zu denen des vergangenen Jahres deutlich gestiegen.

Die Feuerwehren in Barsinghausen wurden insgesamt zu 620 Einsätzen der unterschiedlichsten Art gerufen. Im Vergleich zum Vorjahr (452) ist dies ein Anstieg um 37 %.

Die einzelnen Einsatzarten stellen sich wie folgt dar:

Brandeinsätze: 153

Technische Hilfeleistung: 291

Fehlalarme: 157       

Brandsicherheitswachdienst: 19

Auffallend ist abermals die hohe Zahl an Fehlalarmen, die neben unklaren Auslösungen von Brandmeldeanlagen auch auf eine Vielzahl von Rauchwarnmeldern zurückzuführen ist.

Neue Fahrzeuge und der erste hauptamtliche Gerätewart

Mit zusätzlich bereitgestellten Mitteln konnte im letzten Jahr die Einsatzzentrale der Ortsfeuerwehr Barsinghausen, die auch bei großen Unwetter-, Sturm- oder sonstigen Lagen als sogenannte Einsatzleitung Ort (ELO) fungiert, auf den neuesten Stand gebracht werden.

Im Bereich der Regionsfeuerwehrbereitschaft wurde ein 5. Zug für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, sowie Sonderaufgaben etabliert, an dem zukünftig die Ortsfeuerwehren Langreder und Winninghausen mitwirken.

Die Beschaffung von Ausrüstung, persönlicher Schutzausrüstung und Sonderanschaffungen, wie z.B. Material für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, hydraulisches Rettungsgerät oder Defibrillatoren wurden im Rahmen des Budgets durchgeführt.

„Im Jahr 2024 konnten wir für die Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen ein neues Löschgruppenfahrzeug als Ersatz für das mittlerweile 35 Jahre alte Vorgängerfahrzeug in Empfang nehmen.“

Ausschreibungen für zwei neue Mannschaftstransportfahrzeuge sind in Vorbereitung und für die Ortsfeuerwehr Egestorf wurde ein Tanklöschfahrzeug ausgeschrieben.

Wie in den Jahren zuvor sind gerade im Bereich der Beschaffung unzählige Stunden durch die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden geleistet worden.

Unterstützt werden diese nun durch den ersten hauptamtlichen Gerätewart der Stadt Barsinghausen. Seit Februar letzten Jahres steht er den Gerätewarten mit Rat und Tat zu Seite, wenn es darum geht Wartungen, Reparaturen, oder andere Arbeiten auszuführen. Darüber hinaus berät er bei Beschaffungen aller Art und leitet die zentrale Kleiderkammer der Stadtfeuerwehr. „Wir sind sehr dankbar für die Einrichtung dieser Stelle, die für eine Feuerwehr unserer Größe unerlässlich ist.“

Sachstand der Gerätehäuser

Nach längerem Hin und Her wurde im letzten Jahr eine Bestandsimmobilie für die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses für die Stützpunktfeuerwehr Groß Munzel erworben. In diesem Jahr sollen dann zügig die Umbaumaßnahmen beginnen, damit die Ortsfeuerwehr nun endlich ein neues Domizil beziehen kann. 

Für die Ortswehr Winninghausen ist ein Hallenanbau für die Unterbringung der Fahrzeuge am Standort vorgesehen. Darüber hinaus werden dann die ehemaligen Fahrzeughallen, sowie der Sanitärtrakt umgebaut und modernisiert. Die ersten Arbeiten werden auch hier zeitnah beginnen. Konkreter Handlungsbedarf besteht auch bei den Feuerwehrhäusern in Bantorf und Egestorf. Durch die, im letzten Jahr, stattgefundenen Bereisungen aller Feuerwehrhäuser durch den 1. Stadtrat wurden diverse Mängel und erforderliche Baumaßnahmen ersichtlich. „Somit müssen wir auch hier weiterhin am Ball bleiben, damit, gerade in Bantorf und Egestorf, zukunftsfähige Lösungen erarbeitet werden.“

Ausbildung der Einsatzkräfte

„Gerade der wichtige Bereich der Ausbildung von Einsatzkräften hat unsere Stadtausbildung im letzten Jahr wiederholt stark gefordert. Zu unserer Freude konnten wir mit Simon Kupfer aus Bantorf einen neuen Stadtausbildungsleiter ernennen. Simon Kupfer tritt somit die Nachfolge des ehemaligen Ausbildungsleiters Volker Bothe an, dem wir nochmals sehr herzlich für sein Engagement im Bereich der Ausbildung danken.“

Durch das Land wurde der Einstiegslehrgang, die sogenannte modulare Grundlagenausbildung (ehem. Truppmannausbildung) in großen Teilen reformiert, bzw. so gestaltet, dass man nun flexibler ausbilden kann. Das hatte allerdings zur Folge, dass gewisse Prozesse neu erarbeitet werden mussten, was zusätzlich Zeit in Anspruch nahm.

An der Ausbildungsstätte des Landes in Celle und Loy haben im vergangenen Jahr 24 Kameradinnen und Kameraden an technischen, sowie auch an Führungslehrgängen teilgenommen. Darüber hinaus wurden auf der Regionsebene 53 Lehrgänge und Seminare besucht.

Der eigens durchgeführte modulare Grundlagenausbildungslehrgang innerhalb der Stadt Barsinghausen wurde von 36 Kameradinnen und Kameraden erfolgreich absolviert.

Außerdem konnten einige Kameraden an externen Lehrgängen, teilweise bei der Berufsfeuerwehr Hannover, teilnehmen.

Neben diversen Einsatzübungen in den einzelnen Löschbezirken fand im letzten Jahr eine groß angelegte Einsatzübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord aus Schaumburg bei der Firma Primagas, Firma Kluth und am Bauhof der Stadt Barsinghausen statt. Diese Übung wurde durch Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Barsinghausen ausgearbeitet und bot den Einsatzkräften aus Schaumburg ein realistisches Übungsszenario. „Hier gilt unser Dank allen eingesetzten Kräften, den Übungsteilnehmern, der realistischen Unfalldarstellung und den Organisatoren.“

Mitgliederstamm der Feuerwehren im Stadtgebiet überwiegend stabil

Der Stand zum 31.12.2024 lautet wie folgt

Aktive 600

Kinderfeuerwehr 180

Jugendfeuerwehr 200

Altersabteilung & Ehrenabteilung 143

Musik- und Spielmannszüge 60

Fördernde 3.919

Gesamt 5.102

Im Bereich der Feuerwehrmusik ist leider in den letzten Jahren ein steter Rückgang der Mitgliederzahlen zu verzeichnen.

Trotz vieler Aktivitäten der Musikerrinnen und Musikern haben die einzelnen Züge mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen. Hier gilt es weiterhin mit öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung zu wecken, um die Feuerwehrmusik auch weiterhin zu unterstützen.

Neben den regelmäßigen Proben waren die Musikzüge und der Spielmannszug bei diversen Veranstaltungen, wie traditionellen Maikonzerten, Jahreshauptversammlungen, Konzerten bei Jubiläen und Feuerwehrfesten, sowie beim Tag der Ortsteile, beim Volkstrauertag und bei unterschiedlichsten Weihnachtsständchen zugegen.

Jugendfeuerwehr in Barsinghausen stehen gut da

Zum Ende des vergangenen Jahres hat sich innerhalb der Führung der Stadtjugendfeuerwehr ein Wechsel vollzogen. Der langjährige Stadtjugendfeuerwehrwart Bastian Zimmermann hat den Staffelstab an seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Sierth aus Barsinghausen weitergegeben. „An dieser Stelle soll nochmal ein ausdrücklicher Dank an Bastian gehen, der die Stadtjugendfeuerwehr über mehr als sieben Jahre geführt hat.“

Insgesamt stehen die Jugendfeuerwehren, vor allem gemessen an dem übrigen Freizeitangebot, gut da. Mit 200 JF-Mitgliedern, aufgeteilt in 65 Mädchen und 135 Jungen bilden Sie den Grundstock für den Fortbestand der einzelnen Wehren.

„Mit ihren vielen Aktivitäten, wie Winterolympiade, Spiele ohne Grenzen oder auch dem Stadtjugendzeltlager, welches in diesem Jahr von der Ortsfeuerwehr Barsinghausen anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Ortsjugendfeuerwehr ausgerichtet wurde, bieten sie viel für den Nachwuchs innerhalb der Feuerwehren“ freit sich der Stadtbrandmeister über die Jugendarbeit.

Herausragend für die Stadtjugendfeuerwehr war im letzten Jahr die Organisation der Leistungsspangenabnahme. 32 Gruppen aus den Jugendfeuerwehren mit 230 Teilnehmern aus der gesamten Region Hannover zeigten auf dem Gelände der KGS Goetheschule in verschiedenen Disziplinen ihr Können und wurden am Ende mit der Übergabe der Leistungsspange, der höchsten Auszeichnung die ein Mitglied der niedersächsischen Jugendfeuerwehr erreichen kann, belohnt.

Außerordentlich positiv gestalte sich auch die Entwicklung der zehn Kinderfeuerwehren im Stadtgebiet. Auch wenn es zum Vorjahr einen kleinen Mitgliederverlust gab, sind die Zahlen der Kinder mit 180 immer noch hoch, sodass teilweise ein Aufnahmestopp herrscht.

Sowie auch bei den Jugendfeuerwehren lassen sich die einzelnen Kinderfeuerwehrwartinnen- und Warte immer wieder neues einfallen und selbst kleine Wettkämpfe, wie eine Rallye durch Groß Munzel wurden bereits durchgeführt.

Auch die Alters- und Ehrenabteilung der Stadtfeuerwehr nimmt weiterhin rege am Geschehen der Feuerwehren im Stadtgebiet teil. Mit gemeinsamen Treffen, Besichtigungen von interessanten Objekten, wie z.B. dem Airbus-Werk, oder regelmäßigen Ausflügen, beispielsweise zur Deister-Freilicht-Bühne, kommen die Kameraden immer wieder zusammen und können sich so austauschen.

Es durfte 2024 auch wieder gefeiert werden

Die Ortsfeuerwehren Eckerde (90 Jahre), Hohenbostel (112 Jahre) und die Ortsfeuerwehr Groß Munzel (100 Jahre) feierten im Jahr 2024 ihre Jubiläen, teilweise mit einem traditionellen Feuerwehrfest, oder mit Mitmachtagen und kleinen Wettkämpfen für die gesamte Bevölkerung. Diese Veranstaltungen dienen, neben der Kameradschaftspflege, natürlich auch der Außendarstellung. „Gerade im Hinblick auf die Mitmachtage ist dies eine gute Gelegenheit Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und den Besuchern Ihre Feuerwehr etwas näherzubringen.“

Was steht in 2025 für die Feuerwehren im Stadtgebiet auf dem Programm?

Neben dem alltäglichen Feuerwehrdienst erwartet der Stadtbrandmeister bereits im Januar die neue DLAK (Drehleiter) für die Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen. Nach kurzer Planungs- und Bauzeit löst sie das 20 Jahre alte Vorgängerfahrzeug ab. Darüber hinaus stehen Ausschreibungen für weitere Löschfahrzeuge und Mannschaftstransportfahrzeuge an.

Die Gründung der 11. Kinderfeuerwehr in den Ortsfeuerwehren Groß- und Nordgoltern steht im Frühjahr kurz bevor.

„Des Weiteren wollen wir im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit noch präsenter werden und planen u.a. eine Neugestaltung der Homepage der Stadtfeuerwehr. Dabei helfen werden uns sicher auch wieder einmal die vielen Veranstaltungen innerhalb der einzelnen Ortsfeuerwehren und Ihren Abteilungen.“

Im Hinblick auf die Mitgliedersituation in den Musikzügen und dem Spielmannszug möchte die Stadtfeuerwehr die Einwohnerinnen und Einwohner aus Barsinghausen auffordern, sich gerne einem der Züge anzuschließen. Wer also gerne ein Instrument spielt, kann sich bei dem Stadtmusikzugführer Karsten Engelke unter musik@stadtfeuerwehr-barsinghausen.de melden.

„Abschließend möchten wir uns bei allen Einsatzkräften, bei den Mitgliedern der einzelnen Abteilungen, bei unseren Fördernden, sowie bei Euren Familien sehr herzlich für Euer Engagement zum Wohle der Einwohnerinnen und Einwohnern bedanken. Unser Dank geht darüber hinaus an alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, an die Verwaltung, sowie an die Politik für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr. Wir werden uns auch im vor uns liegenden Jahr 2025 mit voller Kraft für Sie einsetzen. Das Ehrenamt Feuerwehr ist nicht nur eine Pflichtaufgabe der Kommune, es ist Berufung und Inspiration zugleich. Unterstützen Sie uns dabei“, so Stadtbrandmeister Philip Prinzler abschließend.