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Sozialausschuss stellt Kita-Pläne vor

Barsinghausen.

Die schwierige Situation von Kita-Plätzen in Barsinghausen und Umgebung hält zurzeit betroffene Eltern und die Stadtverwaltung in Atem. Bereits vergangene Woche hatten der Erste Stadtrat Thomas Wolf und Claudius Reich, Fachdienstleiter Kinderbetreuung, bei einem Infoabend für Eltern Rede und Antwort gestanden. Nun wurden die Pläne der Stadt konkretisiert.

„Die Situation ist dramatisch“, sagte Peter Messing, SPD-Mitglied im Ausschuss für Soziales, Jugend und Bürgerdienste in der Sitzung am Donnerstagabend. Wie akut die Lage von Eltern ist, die für ihr Kind aktuell einen Kita- oder Krippenplatz suchen, erläuterte Björn Dreßler von der Initiative PROKIBA während der Einwohnerfragestunde.

„Es geht nicht nur um Eltern, die berufstätig sind und ihr Kind nicht den ganzen Tag selbst betreuen können, sondern auch um die Förderung der Kinder. Viele Eltern, mit denen ich in den vergangenen Monaten gesprochen habe, sind verzweifelt“, so Dreßler. Derzeit gibt es in Barsinghausen insgesamt 1250 Plätze für Kinderbetreuung. Laut Thomas Wolf sieht die Verwaltung vor, noch in 2019 100 weitere Plätze zu ermöglichen. 10 Plätze sollen demnach in einer Großtagespflege in der Bantorfer Schule ermöglicht werden, zwei weitere Großtagespflegen mit je 10 Plätzen sind in der Bergstraße 48 und eine in der Osterstraße geplant.
Mit zusätzlichen 60 Plätzen in einer 4-gruppigen Betreuung in einer Containereinrichtung in der Wilhelm-Heß-Straße würde das Ziel der 100 Plätze bis Ende des Jahres erfüllt werden.

Kindertagesstätten, die voraussichtlich bis zum Frühjahr 2020 ermöglicht werden sollen, sind an weiteren Standorten geplant. Ein Container mit 50 Plätzen soll demnach in Kirchdorf in der Heide, hinter der Astrid-Lindgren-Schule, gebaut werden. Ein weiterer Container mit 50 Plätzen ist auf dem Gelände der Bert-Brecht-Schule geplant. Die Erweiterung der Betreuung in der Mariengemeinde um zusätzliche 15 Plätze ist ebenfalls vorgesehen, genauso wie die Erweiterung der Betreuung in der Gemeinde in Kirchdorf um 20 Plätze und ein städtischer Waldkindergarten mit 15 freien Plätzen. Insgesamt wären somit weitere 150 Kita-Plätze bis Anfang 2020 möglich.

Hinzukommen sollen im nächsten Jahr 125 neue Plätze, 50 davon in einer Container-Kita am Schwimmclub Barsinghausen, weitere 50 in der Kita „Zwergenburg“ in Egestorf, deren Förderung und Bauantrag bereits genehmigt ist. Außerdem soll es eine „TSV-Kita“ mit 25 Plätzen geben. Der Bau der neuen Kita „Gänsefüßchen“ ist ab 2020 geplant. Laut Claudius Reich können die Container für die Kitas, die noch in diesem Jahr entstehen sollen, im Dezember fertig werden. An Übergangslösungen bis dahin will die Stadt zusammen mit den Eltern arbeiten.

Der sogenannte „Kita-Nothilfeplan“ beginnt mit dem 3. Nachtragshaushalt 2019, welcher schon am Freitag eingehen soll und im besten Fall bei der Ratssitzung kommende Woche beschlossen wird. Ein weiterer Risikofaktor sind allerdings die 43 Personalstellen, die mit den zahlreichen neuen Kitas entstehen würden. Im Hinblick auf den vorherrschenden Fachkräftemangel könnte dies in Zukunft ein neues Problem darstellen.