Großgoltern/Barsinghausen.
Die Stadt Barsinhausen hat wegen der Schulsanierung Ersatzbrutstellen für Mehlschwalben an der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Großgoltern geschaffen. Das findet die Anerkennung von Hannelore Owens und Wolfgang Hoppe. Die beiden Naturschützer haben die Brutstellen am Mittwoch begutachtet. Dabei mussten sie feststellen: in keinem der sechs Kunstnester wird gebrütet.
Das sei eigentlich auch voraussehbar gewesen, meinen beide. „Ehe die Schwalben solche Kunstnester annehmen, dauert es schon ein bis zwei Jahre. Sie ziehen es vor, in unmittelbarer Nähe ihrer alten Nester nach neuen Brutstätten zu suchen, um selbst ein Nest zu bauen“, berichtet Owens. Voraussehenderweise habe die Stadtverwaltung mit der Unteren Naturschutzbehörde den Zugang zu den natürlichen Nestern der Schwalben unter einer Traufe nicht versperrt. So könnten die Vögel dort wenigstens eine Brut bis zu Beginn der Sanierungsarbeiten in Ruhe großziehen. ‚Das war eine gute Idee“, sagt Owens.
Was danach passiert, daran mag sie nicht denken. Die Naturschützer fordern 15 Doppelnester für Schwalben an der Schule, sowie Nistkästen für Haussperlinge. Außerdem hoffen sie, dass andere Vogelarten oder Fledermäuse Einflugmöglichkeiten in der Fassade oder im Dach finden. Wegen zahlreicher Gebäudesanierungen mangelt es nämlich immer mehr an Brutstätten für Vögel, die in und an Gebäuden brüten. Das trüge zum drastischen Bestandsrückstand der Brutvögel bei, also solle man hier die Gelegenheit für einen Ausgleich nutzen.
Für die unter dem Dach der Schule brütenden Haussperlinge sei jedoch keine Rettung in Sicht, bedauern Owens und Hoppe. „Aber vielleicht sehen die Naturschutzverbände eine Möglichkeit, diese während der Sanierungsarbeiten umzusiedeln. Aber da bin ich wohl zu sehr Optimist“, meint Owens, „denn das dürfte sehr schwierig sein.“