Barsinghausen.
Wenig Verständnis für die Verwaltungsspitze zeigte der DGB-Ortsverbandsvorsitzende Michael Pöllath beim Neujahrsempfang. Grund der Verärgerung ist die Entscheidung, den Zechensaal für Großveranstaltungen an die AfD und ihre Jugendorganisation Junge Alternative zu vermieten. „Wenn der Bürgermeister und der Erste Stadtrat sagen, die AfD hat das Recht, öffentliche Räume zu mieten und die Stadt ist zur Neutralität verpflichtet, dann haben sie nichts aus der Geschichte gelernt“, sagte Pöllath unter dem Beifall der knapp 30 Gäste. Diese Neutralität habe den Nationalsozialisten in der Weimarer Republik den Weg an die Macht geebnet. “Und wenn es das Recht der AfD ist, gibt es einen Unterschied, ob ich heimlich, still und leise agiere oder ich öffentlich bekannt gebe, dass ich eigentlich gegen die Vermietung, aber gesetzlich verpflichtet bin“, so Pöllath. Für den DGB gelte “Wehret den Anfängen“. „Wir wollen nie wieder Faschismus und nie wieder Krieg“, betonte Pöllath. Als Konsequenz aus der Vermietung an die AfD fand der Neujahrsempfang im Saal der Mariengemeinde statt.
Im Mittelpunkt des Empfangs stand das Thema Europa. Johannes Grabbe vom DGB-Landesverband referierte über die Geschichte und Entwicklung der Europäischen Union. Diese sei derzeit einem starken Druck durch neoliberale und rechtspopulistische Strömungen ausgesetzt. Dazwischen stünden die Menschen, die sich für ein soziales Europa einsetzten.