Barsinghausen.
Zum Artikel "Fall Anna Lena: Das Ende des ohrenbetĂ€ubenden Schweigens" erreichte die Redaktion folgender Leserbrief, den wir hier ungekĂŒrzt veröffentlichen:
"Zwei Frauen sind getötet worden. Sie haben die schlimmste, schĂ€ndlichste und unwiderrufliche Erniedrigung durch den gleichen oder verschiedene MĂ€nner erleiden mĂŒssen. Diese haben sich die Macht genommen, ihnen das Leben zu nehmen. Es geht um radikale Gewalt, nichts anderes. Der oder die TĂ€ter haben nicht nur zwei Tote hinterlassen, sondern auch Angehörige und Freunde, die den Verlust ihrer Liebsten erleiden mĂŒssen. Wie jede Tötung sind diese Taten unvergleichlich. Was mich als BĂŒrgerin dieser Stadt und uns alle von Barsinghausen ist bunt zusĂ€tzlich entsetzt, ist die nachtrĂ€gliche Instrumentalisierung dieser Verbrechen durch den Ratsherrn Peter Schulz im Namen der AfD und einer Gruppe namens Familiengegengewalt. Ăber Facebook wird zu einer âTrauermarschâ genannten politischen Demonstration âgegen die rechtsbrecherische Bundesregierung und das Altparteien-Kartellâ aufgerufen. Eine Internetzeitung will das âOhrenbetĂ€ubende Schweigenâ brechen und fordert die demokratischen Parteien auf, sich innerhalb einer vorgegebenen Frist zu Ă€uĂern, ob sie sich der AfD anschlieĂen. Auf Facebook toben Hetze und Gegenrede. Aber eigentlich wird man doch still im Angesicht des Todes, oder?
Die Familie der getöteten Jugendlichen hat ein Recht auf diese Stille. Sie muss schon so schwer tragen und dann noch dies â wie tief wollen Einige noch sinken? Erfreulicherweise haben CDU, SPD, GRĂNE, FDP, WG AfB und UWG sich von der Demonstration der AfD distanziert. DarĂŒber kann man sich freuen. Jedoch: dass aus ĂŒblen Worten Taten werden, gehört zur bitteren Gewissheit des öffentlichen Bewusstseins in unserem Land. Jeden Tag muss immer wieder und von allen Demokratinnen und Demokraten den AnfĂ€ngen gewehrt werden. Gebrannt hat es schon."
Sybille Bruchmann-Busse, Sprecherin der Lenkungsgruppe "Barsinghausen ist bunt"
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Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behĂ€lt sich sinnwahrende KĂŒrzungen vor. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.