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In Barsinghausen summt und brummt es

Barsinghausen.

Mehr als 250 Landwirte in Niedersachsen haben sich in diesem Jahr an der Aktion „Bienenfreundlicher Landwirt“ der Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ beteiligt.

Einer von ihnen ist Arnd von Hugo aus Groß Munzel. Mit unterschiedlichen Maßnahmen auf Hof und Feld schafft der Bezirkslandwirt Lebensraum für Bienen und Insekten aller Art. In Groß Munzel, Holtensen und Wichtringhausen hat von Hugo fünf Blühstreifen angelegt, auf denen zum Beispiel Klee, Sonnenblumen, Phacelia, Buchweizen und Ölrettich wachsen. Einige der Blühflächen sind mehrjährig angelegt, um möglichst lange als Nahrungsquelle, Lebens- und Rückzugsräume für Insekten und Wild dienen zu können.

Auf dem Hof von Familie von Hugo dienen abgestorbene Baumstämme und Altholz als Nisthilfen für Wildbienen. „Insekten sind unverzichtbar für unsere tägliche Arbeit und für unser Leben. Deswegen möchte ich, ebenso wie viele meiner Berufskollegen, etwas Praktisches tun. Wenn man aufmerksam durch Barsinghausen fährt, fällt auf, dass viele Landwirte Blühflächen angelegt haben oder das Häckseln der Feldränder hinauszögern, um Rückzugsräume und Nahrungsquellen für Insekten zu schaffen“, erklärt von Hugo.

Zum Hintergrund der Aktion und der Initiative:

Unter dem Motto „Wir schnacken nicht, wir packen an“ hat die von 11 regionalen niedersächsischen Landvolkverbänden getragene Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ die Aktion Bienenfreundlicher Landwirt 2019 gestartet.

In Abstimmung mit dem Institut für Bienenkunde Celle wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der dem Schutz der Wildbienen und anderer Insekten dient. Nur wer entsprechende Maßnahmen in den Kategorien Hofstelle, Ackerflächen und Grünland auf seinem Betrieb erfüllt, darf das Siegel Bienenfreundlicher Landwirt 2019 verwenden. Der vereinbarte Maßnahmenkatalog umfasst etwa die Anlage von mindestens zweijährigen Blühflächen ohne zwischenzeitliche bodenwendende Maßnahmen zur Größe von 500 Quadratmetern oder die Verpflichtung, 50 Prozent der Feld- und Wegerandstreifen erst nach dem Ausblühen, frühestens ab 1. August, zu schlegeln. Weitere mögliche Schutzmaßnahmen sind naturbelassene Unkrauthecken, mehrjährige Feldsteinhaufen und Staudengärten, die den Lebensraum von Insekten besonders bereichern.

Die im Rahmen der Aktion Bienenfreundlicher Landwirt 2019 angelegten zusätzlichen Blühflächen werden von den Landwirten mit Hinweisschildern versehen, die interessierte Passanten über die Maßnahmen zum Schutze der Wildbienen und andere Insekten informieren. Mehr als 250 Betriebe beteiligen sich an der Aktion Bienenfreundlicher Landwirt 2019. Alle Landwirte tun dies freiwillig als Selbstverpflichtung. Die Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ plant, die Aktion zum Schutze der Wildbienen und anderer Insekten auch in den kommenden Jahren zu wiederholen. Die bereits 2015 von drei Kreislandvolkverbänden gestartete Initiative „Echt grün – Eure Landwirte“ hat das Ziel, für ein neues gesellschaftliches Verständnis von moderner und tierfreundlicher Landwirtschaft in der Gesellschaft zu werben, das Image und Ansehen der Landwirtschaft zu verbessern und einen konstruktiven Dialog zu fördern.