Kirchdorf.
Die Dancecomp ist eines der größten jährlichen Tanzsportfestivals in Europa, das in diesem Jahr zum 16. Mal in der Historischen Stadthalle in Wuppertal ausgetragen wurde. In verschiedenen Alters- und Leistungsklassen nahmen über 2.000 Paare aus 32 Nationen teil. Kerstin und Stefan Grünewald aus Kirchdorf wollten die Gelegenheit nutzen, zum ersten Mal an einem Weltranglistenturnier teilzunehmen.
Fast 180 Paare aus der ganzen Welt hatten sich für dieses WDSF Open Standard Sen II – Turnier angemeldet, bei dem neben den Paaren aus der höchsten Startklasse auch die Paare der A-Klasse startberechtigt sind. Im großen Saal der historischen Stadthalle bot sich mit 15 Meter mal 26 Meter eine doppelt so große Tanzfläche wie es bei anderen Turnieren üblich ist. Getanzt wurde in zwölf Gruppen, so dass dreizehn bis 14 Paare gleichzeitig auf dem Parkett standen. Aber nicht nur die große Fläche und die vielen Paare, sondern auch die Bekanntgabe der Rundeneinteilung über eine App war für Grünewalds eine ganz neue Erfahrung. Immerhin konnten sie gleich bei ihrem ersten Start bei einem solchen Großturnier mehr als 30 Paare hinter sich lassen.
Das Turnier gewannen Slawek Lukawczyk und Janine-Nicole Desai aus England, gefolgt von den Deutschen Meistern Gert Faustmann und Alexandra Kley. Bis zum Start des Turniers in ihrer eigenen Klasse (Senioren II A) blieb noch genügend Zeit, sich bei den verschiedenen Ausstellern mit Tanzsportbedarf umzuschauen und Wuppertal zu erkunden. Um 19 Uhr begann das Turnier der A-Klasse mit 35 Paaren aus ganz Deutschland. Der mit Engel- und Sphinx-Stukkaturen geschmückte Mendelssohn-Saal bot mit einer Fläche von 15 Meter mal zwölf Meter einen schönen Rahmen. In ihrer eigenen Leistungsklasse fühlten sich Grünewalds von Anfang an besser aufgehoben und konnten ihre Folgen gut präsentieren. Mit 34 von 35 möglichen Kreuzen zogen sie sicher in die erste Zwischenrunde. Angefeuert von befreundeten Paaren aus ihrem hannoverschen Tanzsportclub erreichten sie auch die zweite Zwischenrunde, für die sich zwölf weitere Paare qualifiziert hatten.
Danach stieg die Spannung: hatte es in diesem großen Feld tatsächlich für einen Einzug ins Finale gereicht? Die App verriet das Ergebnis noch bevor der Turnierleiter dieses verkündete: sieben Paare aus fünf verschiedenen Bundesländern hatten die Wertungsrichter überzeugt. Von den niedersächsischen Paaren waren Grünewalds als einzige dabei. Hier zeigte sich ihre gute Kondition. Nach 25 Tänzen an diesem Tag waren Grünewalds mit einem sechsten Platz zufrieden, sie haben damit an einem einzigen Tag 40 Aufstiegspunkte sammeln können. Sieger wurden Jens und Sabine Rutzen aus Düsseldorf.