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Fahrstuhl am Bahnhof bleibt für alle Nutzergruppen offen

Einsatz der Feuerwehr am 9. November 2022.

Barsinghausen. Es ist ein Auf und Ab. Der Fahrstuhl am Barsinghäuser Bahnhof fällt oft dadurch auf, dass er sich nicht nur hoch und runter bewegt, sondern gerne auch mal spontan gar nicht mehr. Schon oft musste die Barsinghäuser Feuerwehr ausrücken, um Personen aus dem steckengebliebenen Fahrstuhl zu befreien, zuletzt am 9. November. Nach Mitteilung der Stadt gestaltet sich die Reparatur schwierig und der Fahrstuhl ist weiterhin außer Betrieb. Die häufigen Ausfälle dürfte besonders die Menschen ärgern, die eigentlich auf den Fahrstuhl angewiesen sind. .

Der Aufzug am ZOB ist seit dem Abend des 9. November außer Betrieb. Die Stadtverwaltung erklärte am 22. November, dass der Grund des Defekts in einem Elektronikproblem liege. Es konnte noch kein Termin genannt werden, wann der Fahrstuhl wieder in Betrieb genommen werden könne. Auf Nachfrage von con-nect.de erklärte Michael Dettmann, Leiter Tiefbauamt/Stadt Barsinghausen, dass der Fahrstuhl der Stadt gehöre und nicht der Deutschen Bahn. Daher würden die Kosten bei Vandalismusschäden und bei außerordentlichen technischen Defekten bei der Stadt auflaufen. Einen Betrag nannte er nicht. Normale Störungsbeseitigungen seien hingegen in den allermeisten Fällen über die jährliche Wartungspauschale abgedeckt.

Die Ausfälle des Fahrstuhls sind besonders für die Menschen ärgerlich, die auf ihn angewiesen sind, da sie die Treppen nicht nutzen können und den Umweg über den Bahnübergang vermeiden wollen. Zuletzt mussten jedoch eher jüngere Menschen aus dem Fahrstuhl befreit werden, so auch am 9. November, daher stand auch im letzten Bauausschuss die Frage im Raum, ob der Fahrstuhl für jedermann zugänglich sei, oder nur für besondere Personengruppen, die auf eine entsprechende Beförderung angewiesen sind. In der Vergangenheit gab es einen Chip/Schlüssel, den nur bestimmte Nutzergruppen bei der Stadtverwaltung bekommen konnten, um so Zugang zu dem Fahrstuhl zu erhalten. „Im Zusammenhang mit der Erneuerung und damit verbundenen Wiederinbetriebnahme des Fahrstuhls Ende 2019 wurde der Aufzug wieder für alle freigegeben. Eine Wiedereinführung mit Schlüssel bzw. Chip für bestimmte Nutzergruppen ist derzeit nicht vorgesehen“, so Dettmann zur aktuellen Nutzbarkeit.

Kritik erfuhr der Fahrstuhl auch 2021, als die Europaabgeordnete Katrin Langensiepen bei einem Stadtspaziergang den Fahrstuhl (auch damals defekt) begutachtete. Damals sagten die Behindertenbeauftragten der Stadt Nicole Letsch und Claudia Pannki, dass aufgrund der Defekte große Umwege zum Bahngleis, oder in die Nordstadt für Betroffene nötig seien. Barrierefreiheit sehe anders aus.