Anzeige
Anzeige
Anzeige

Fachpersonal fehlt: In den städtischen Kitas sind 16 pädagogische Stellen unbesetzt

Das Barsinghäuser Rathaus: Die Stadtverwaltung arbeitet nach eigenen Angaben intensiv daran, die Personalmisere in den städtischen Kitas zu beheben und Ausfallzeiten in der Kinderbetreuung zu vermeiden.

Barsinghausen. Händeringend sucht die Stadt Barsinghausen nach pädagogischem Fachpersonal, um die Betreuungsmisere in den städtischen Kindergärten endlich in den Griff zu bekommen. Aber die Probleme bleiben. Immer wieder müssen Eltern mit Ausfallzeiten in der Betreuung ihrer Kinder rechnen, wie jüngst wieder für mehrere Tage in der Kindertagesstätte (Kita) Goltern geschehen. Derzeit sind 16 pädagogische Stellen in den kommunalen Kitas unbesetzt – darunter zwei Leitungsstellen sowie eine stellvertretende Kita-Leitung. Diese Zahlen nannte Anke Schwark, Leiterin des Kinderbetreuungsamtes, jetzt im Sozialausschuss. Bei der Besetzung offener Stellen kommt die Stadtverwaltung jedoch nur langsam voran..

Seit Mitte September haben sich zehn Personen auf die inserierten Stellen beworben. Zwei pädagogische Fachkräfte seien eingestellt worden, bei vier weiteren Bewerbenden führe die Stadt jetzt Gespräche über Vertragsdetails – mit dem Ziel, zu positiven Abschlüssen zu kommen.

Allerdings: Angesichts eines hohen Krankenstandes beim Stadtpersonal mit durchschnittlich 29 Kranktagen pro Person im Jahr 2023 sowie eines zu befürchtenden Anstiegs auf bis zu 40 Fehltage im Jahr 2024 müsste die Stadt laut Anke Schwark rein rechnerisch 16 zusätzliche Vollzeitstellen besetzen, um diese Ausfallzeiten aufzufangen. „Demnach hätten wir sogar 32 unbesetzte Stellen“, sagte die Amtsleiterin.

Auf der Suche nach neuem Fachpersonal für die städtischen Kitas und Krippen setzt die Stadt sowohl auf klassische als auch auf digitale Stellenanzeigen über soziale Netzwerke, wie zum Beispiel Facebook und künftig auch Instagram. Zudem sei vorgesehen, Videoclips zu schalten. „Wir werben aber nicht in anderen Regionskommunen. Denn wir wollen unseren Nachbarstädten nicht das Personal klauen“, erläuterte Schwark im Ausschuss.

Die Stadt Barsinghausen habe sich auch eine sogenannte Ausbildungsoffensive vorgenommen, um selbst qualifiziertes Fachpersonal heranzubilden. Derzeit verfüge die Stadt über 15 Auszubildende zu Sozialassistenten und in der Weiterbildung zu Erzieherinnen oder Erzieher. „Das ist jedoch nicht soviel, wie wir uns erhofft hatten“, räumte die Leiterin des Kinderbetreuungsamtes ein.

Sowohl Schwark als auch Bürgermeister Henning Schünhof formulierten im Ausschuss ihr Verständnis für die Sorgen und Nöte der Eltern, wenn Betreuungszeiten wegen des fehlenden Personals ausfallen. Für die Eltern der Kita Goltern, die zuletzt erneut mit mehrtägigen Schließzeiten klarkommen mussten, kündigte Schwark einen Lösungsansatz für kommende Woche an: „Dann werden wir voneinander hören, und dann kann ich auch etwas dazu sagen.“

Bürgermeister Schünhof versicherte den Elternvertretern und den Ausschussmitgliedern ebenfalls, dass die Verwaltung intensiv an Lösungen arbeite. „Die prekäre Situation in den Kitas ist uns bekannt, und wir nehmen die Sorgen vieler Eltern nicht auf die leichte Schulter“, betonte der Verwaltungschef.

Für den Kindertagesstätten-Stadtelternrat (Kitaster) erneuerte dessen Vorsitzender Claas Heemann im Ausschuss die Forderung an die Stadt, endlich für mehr Verlässlichkeit in der Kinderbetreuung zu sorgen. Denn die jetzige Situation mit ständigen und oftmals auch sehr kurzfristigen Ausfallzeiten stelle die Eltern vor enorme Herausforderungen. „Wir können nicht akzeptieren, dass Kitas wochenlang geschlossen sind“, machte Heemann deutlich.