Anzeige
Anzeige
Anzeige

CDU-Fraktion im Brigittenstift

CDU Fraktion im Brigittenstift (v.l.: Max Matthiesen, Heimleiter Dirk Hartfiel, Pflegedienstleiterin Sarina Behling, Gerald Schroth, Eva Runge, Karl- Heinz Neddermeier, Bernd- Konrad Bohrßen.

Barsinghausen.

Die CDU-Fraktion Barsinghausen hat das Brigittenstift im Rahmen ihrer Sommertour besucht. Es wurde über die Zukunft der Pflege gesprochen, vor allem wie die Jugend aus den Barsinghäuser Schulen mit eingebunden werden kann.

Kaffee und Kekse stehen schon auf dem Tisch, als die CDU-Fraktion das Brigittenstift betritt. Max Matthiesen, Eva Runge, Gerald Schroth, Karl- Heinz Neddermeier und Bernd- Konrad Bohrßen wollen sich die Arbeit der Pflegeeinrichtung einmal persönlich anschauen. Heimleiter Dirk Hartfiel und Pflegedienstleiterin Sarina Behlinge empfangen die Gäste. Ohne in die Keksdose zu greifen ist die Diskussion schnell im Gange.

Die große Frage ist, woher Pflegekräfte nehmen. Das Brigittenstift hat in den letzten drei bis vier Jahren große Anstrengungen auf sich genommen, um gutes Personal zu finden. Selbst im Ausland wurde Personal gesucht. Am Ende war die Entscheidung, Fachkräfte selbst auszubilden, die richtige für das Brigittenstift. Dies dauert, aber es habe sich gelohnt, früh in die Schulen zu gehen und Kooperationen zu schließen. „Zensuren sind nicht alles“, erklärt Dirk Hartfiel, „Wenn jemand Empathie hat und gut mit unseren Bewohnern umgehen kann, dann geben wir diesen jungen Menschen gerne eine Chance.“

Max Matthiesen begrüßt und unterstützt diese Pflegepartnerschaft mit den Schulen. Besonders von der Zusammenarbeit mit der Bert- Brecht- Schule ist er begeistert. Hartfiel will diese Kooperation am Leben halten: „Die Bert- Brecht- Schule ist hierher mit drei Klassen gekommen und die sind alle ganz offen mit den Bewohnern umgegangen. Es hat sich dann sogar eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, sodass alle Schüler, die an dem Pflegebereich interessiert waren, weiter hier mit uns gearbeitet haben.“ Auch mit der KGS und der Lisa Tetzner Schule wird kooperiert und gerne werden Praktika an die Schüler vergeben.

Das Brigittenstift setzt auf feste Mitarbeiter und nicht auf Leiharbeit. Doch hier gibt es auch Probleme. Den Mitarbeitern muss ein gutes Gehalt geboten werden und auch die Weiterbildung muss möglich sein. Da stelle sich aber manchmal die Agentur für Arbeit mit ihren strengen Richtlinien quer. So konnten in der Vergangenheit manche Mitarbeiter keine Förderung für eine Ausbildung bekommen, oder Umschüler wurden nicht unterstützt, weil sie nicht in das strenge Muster der Agentur gepasst hätten. Dies mache den Beruf unattraktiv. Hier sucht die Heimleitung den Schulterschluss mit der Politik. Laut einer Statistik, auf die Max Matthiesen sich beruft, werden in Niedersachsen in den nächsten Jahren 50.000 neue Kräfte fehlen. Es sei eine Aufgabe für die Gesellschaft, die Pflegeberufe interessanter zu gestalten und die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Hartfielwiederum ist froh, dass sich alle Anstrengungen für das Personal ausgezahlt haben. 70 Mitarbeiter gibt es insgesamt und verteilen sich auf Pflege, Küche, Verwaltung und Hausmeister. Mittlerweile können auch Bewerbungen abgelehnt werden, das war nicht immer so. Neben guten Arbeitsbedingungen muss auch das Angebot für die 105 Bewohner stimmen. Hier versucht das Brigittenstift mit Malgruppen, Gedächtnistraining und Veranstaltungen den Alltag zu gestalten.

Auch eine mobile Küche wurde angeschafft. Diese ermöglicht das Kochen auf den Zimmern, was für bettlägerige Bewohner schön ist. So kann zusammen gekocht werden und es könnenauch die Gerüche erlebt werden.

Das Brigittenstift ist zu 97 Prozent ausgelastet und froh im eigenen Gebäude zu sein. Die alte Hanomag- Villa hat ihren alten Charme seit dem Kauf 1952 behalten und auch die Anbauten verströmen dies. So kommt kein Krankenhausgefühl auf, in dem die Bewohner sich abgeschoben fühlen.

Doch es gibt auch ganz kleine Sachen, die sehr wichtig sind. Gibt es Wlan? Einige Bewohner halten mit moderner Technik den Kontakt nach draußen. Manche wollen in die Stadt fahren, um einen Kaffee zu trinken. Hier bietet das Brigittenstift einen Fahrservice an. Für die Zukunft ist ein eigener kleiner Friseur geplant, bei dem die Bewohner Termine machen können, um nicht nur sich, sondern auch den Alltag aufzupeppen.

Eine Sorge wird am Ende der Diskussion noch benannt. Was ist mit der Bushaltestelle vor der Tür? Diese ist nicht nur für die Bewohner wichtig, sondern auch für Besucher und ehrenamtlichen Helfer. Ältere Menschen können nicht vom Bahnhof bis zum Brigittenstift laufen. Leiter Dirk Hartfiel merkt auch an, dass solche Kleinigkeiten für die Mitarbeiter wichtig sind. Auch sie wollen problemlos zur Arbeit und nach Hause.