Egestorf.
Die Arbeiterwohlfahrt Barsinghausen/Gehrden wird in den kommenden vier Jahre von bewährten Personen geführt. Vorsitzender Günter Gottschalk wurde genauso wiedergewählt wie sein Stellvertreter Horst Schild , Schriftführerin Christa Ufer , Kassiererin Angela Ahrenhöfer sowie die Beisitzer Ursula Eike, Walter Eike, Peter Mannaerts, Heidi Rogge, Renate Schulz und Ingrid Wollenhaupt. Geehrt wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft Charlotte Pohl, Hanne-Lore Schommerloh und der ortsabwesende Friedrich Holtiegel, für zehn Jahre die erkrankte Marita Lucht und Walter Eike. Die Mitgliederzahl stagnierte im vergangenen Jahr (122 statt 119 Mitglieder im Vorjahr), das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt bei etwa 74 Jahren.
Vor Ort in Barsinghausen gibt es drei Aktivitätsfelder auf ehrenamtlicher Basis: Seniorenarbeit unter der Leitung von Renate Schulz, eine Demenzgruppe unter der Leitung von Ingrid Wollenhaupt und die Tafel mit der Hauptstelle in Barsinghausen und einer weiteren Ausgabestelle in Gehrden mit dem Koordinierungsteam unter Leitung von Heidi Rogge in Barsinghausen (Logistik) mit Unterstützung von Elisabeth Bekiersch in Gehrden.Ein vierter, indirekter Schwerpunkt liegt im Freiwilligenzentrum Barsinghausen. Indirekt deshalb, weil dort aus finanziellen Gründen die AWO Hannover als Mitträger verankert ist. Vertreten wird dieser Schwerpunkt durch Monika Scheibe.
Die Mitglieder der AWO Barsinghausen/Gehrden lauschten bei ihrer jüngsten Zusammenkunft der stellvertretenden Vorsitzenden der AWO Region Hannover, Birgit Merkel. Sie referierte zum Thema 100 Jahre AWO. In der sehr schlechten Zeit nach dem ersten Weltkrieg mit vielen Hungertoten in Deutschland wurde im Dezember 1919 auf Initiative der sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Marie Juchacz die ArbeiterWOhlfahrt (AWO) als Arbeitsgemeinschaft der SPD geründet. Schulung und Aufklärung, sozialpolitische Einflussnahme und modellhafte Projekte sowie materielle direkte Hilfe für Notleidende waren in den Jahren nach dem Weltkrieg Ziele. Hilfe zur Selbsthilfe war der Weg der AWO. Solidarität und der Wille zur sozialen Veränderung ließen die AWO zu einem anerkannten Verband wachsen. 1933 wurde die AWO von den Nazis verboten und verfolgt bis sie im November 1945 unter gleicher Zielsetzung wieder neu installiert wurde.
Das Dritte Reich hat auch in Barsinghausen „gründlich“ gewirkt, so der Vorsitzende Günter Gottschalk: "Es gibt keine Unterlagen mehr über die Organisationen der AWO vor Ort aus der damaligen Zeit. Einem Bericht der Bezirkskonferenz der AWO am 17. August 1930 in Hannover aus dem Zentralarchiv der Friedrich-Ebert-Stiftung können wir aber entnehmen, dass es 1930 „Ortsausschüsse“ der AWO in Barsinghausen, Egestorf und Hohenbostel gab."