Barsinghausen.
Wie haben sich Sanitäter des Arbeiter Samariter Bundes (ASB) zum Nationalsozialismus gestellt? Warum war die "NS-Volksgemeinschaft" für den einzelnen Samariter so attraktiv? Wie haben NS-Opfer, Mitläufer und Verstrickte nach dem Krieg gemeinsam den ASB wieder aufgebaut?
Um diese und ähnliche Fragen kreist die Wanderausstellung "Der ASB und der Nationalsozialismus". Sie wird am 27. Mai um 16 Uhr im ASB-Bahnhof in Barsinghausen eröffnet. Der Ausstellung liegt das gleichnamige Buch der Autoren Marthe Burfeind, Nils Köhler und Rainer Stommer zugrunde, das im März erschienen ist. Burfeind spricht zur Eröffnung und führt in das Thema ein.
Im Buch und auch in der begleitenden Ausstellung wird die Zeit vom Verbot des ASB 1933 durch das NS-Regime bis zur Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg dargestellt, viele Schicksale der meist stark engagierten Kolonnenführer, ASB-Ärzte und ASB-Mitglieder werden nachgezeichnet. Bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Verbindungen der ASB-Netzwerke so gut, dass schon 1946 die erste ASB-Kolonne in Neumünster wieder an die Öffentlichkeit tritt. Kurz nach dem Mauerfall wurde im Januar 1990 der erste ASB-Ortsverband in Güstrow auf ostdeutschem Boden seit 1933 wiedergegründet. Dieser trug dazu bei, dass sich innerhalb kürzester Zeit der ASB auch in den neuen Bundesländern etablierte. Unter dem Motto „Wir helfen hier und jetzt“ sind die Samariter in vielen Bereichen aktiv und haben mittlerweile rund 1,3 Millionen Mitglieder.
Die Ausstellung „Der ASB und der Nationalsozialismus“ ist von Montag, 27. Mai, bis Samstag, 1. Juni, zu Gast im ASB-Bahnhof Barsinghausen und kann zu den regulären Öffnungszeiten des Bahnhofs besichtigt werden, also wochentags von 7 bis 17.15 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr. An Christi Himmelfahrt (30. Mai) bleibt die Ausstellung geschlossen.