Hannover. In Hannover wird als erster Großstadt weltweit mittels eines neuartigen, sogenannten Closed-Loop-Verfahrens die Geothermie für grüne Wärme eingesetzt werden. Mittels eines Wärmetauschers wird dabei Wärme aus der Tiefe gewonnen werden. Inzwischen ist die Seismik-Kampagne als wichtiger Meilenstein des Projekts abgeschlossen worden.
„Das ist der nächste wichtige Schritt in unserem innovativen Geothermie-Projekt gemeinsam mit Eavor”, sagt Niklas Wehbring, Abteilungsleiter Strategisches Assetmanagement bei enercity.
Der Konvoi der drei „Vibrotrucks”, der am 21. März in Hannovers Norden die Arbeit im Auftrag des Geothermieunternehmens Eavor aufnahm, benötigte nur 16 Tage für insgesamt rund 50 Kilometer Messstrecke. „Unser besonderer Dank geht an die Bevölkerung, die den Arbeiten gegenüber sehr aufgeschlossen war”, bilanziert Niklas Pfeffer, Projektleiter bei Eavor. „So konnte das Team das Messprogramm schneller als erwartet umsetzen”.
Über 2.500 Schallimpulse lieferten präzise Daten
Die Vibrotrucks gaben die Schallimpulse an insgesamt 2.547 Punkten auf der Messroute in die Tiefe. Dem gegenüber standen 10.208 sogenannte Empfangspunkte entlang der Messstrecke, welche die Daten aus bis zu 3.500 Metern Tiefe erfassten. Diese werden nun von Geologie-Experten bei Eavor ausgewertet und fließen in die Planung des Bohrprojektes ein.
Im Raum Hannover liegen bereits hinreichende Daten zum tiefen Untergrund vor, so dass nun sicher davon ausgegangen werden kann, dass die Closed-Loop-Technologie zum Einsatz gebracht werden kann. Zusammen mit den präzisen Messdaten aus der aktuellen Seismik-Kampagne kann nun der detaillierte Verlauf der über 3.000 Meter tief reichenden Bohrpfade fertiggestellt werden.
Im Rahmen von öffentlichen Infoveranstaltungen sowie in Gremiensitzungen der Kommunen berichten enercity und Eavor über die weiteren Projektfortschritte vom Genehmigungsverfahren, bei dem die Bergbaubehörde LBEG federführend ist, bis zur Einrichtung des Bohrplatzes. Aktuelle Informationen rund um das Projekt finden sich auch auf den jeweiligen Projekt-Websites.