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Bürgermeisterkandidaten stellen sich Power Fragen

Bürgermeisterkandidaten Roman Dobberstein und Ramona Schumann.

Pattensen. Bei der Mitgliederversammlung des Pattenser Organisations- Wirtschafts- und Einzelhandels-Ring (Power), haben sich die beiden Bürgermeisterkandidaten Ramona Schumann (SPD) und Roman Dobberstein (CDU) vorgestellt und sich den Fragen der Unternehmer gestellt. Wichtig ist die Wirtschaft beiden Kandidaten, jedoch forderten die Pattenser Geschäftsleute mehr als nur Versprechen. .

Wirtschaft soll Chefsache sein, dass finden Dobberstein (44), der ins Rathaus möchte und Schumann (41), die seit 2014 Bürgermeisterin ist. „Die Gewerbesteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für eine Kommune“, so Dobberstein, „Daher muss die Wirtschaft eine entsprechende Wertschätzung erfahren.“ Er bedauert, dass Pattensen das Gewerbegebiet noch nicht weiter erschlossen hat. „Betriebe müssen wachsen können. Ist das in Pattensen nicht möglich, werden wir Unternehmen an andere Kommunen verlieren“, beschreibt Dobberstein. Problematisch sei außerdem, dass zu viele LKWs im Gewerbegebiet parken würden, sehr zum Nachteil vieler ansässiger Betriebe. Auch das die Fahrer teilweise dort übernachten und entsprechend Müll hinterlassen, wirke sich negativ auf Betriebe aus, die Kunden empfangen wollen. Einig sind sich Dobberstein und Schumann auch beim Thema Wertstoffhof. Die langen Staus, teilweise bis zur B3, sind nicht mehr tragbar. Eine Umsiedlung ist unumgänglich.

„Wir haben einen starken Mittelstand in Pattensen und den Ortsteilen“, so Schumann zu den Power-Mitgliedern „Richtige Familienunternehmen, die Vereine und auch die Stadt unterstützen.“ Schumann führte einen Wirtschaftsförderer ein, der Ansprechpartner für die Betriebe sein soll. Außerdem findet Schumann, dass auch bezahlbarer Wohnraum wichtig für die Unternehmen sei. Mitarbeiter wollten in der Nähe der Betriebe wohnen und nicht weit pendeln, dafür sei bezahlbarer Wohnraum wichtig. Für das Gewerbegebiet gebe es mittlerweile ein Ansiedlungskonzept. Gemeinsam mit Umweltverbänden wurde erarbeitet, wie der Feldhamster umgesiedelt werden kann, erklärte Schumann.

Besonderes Interesse hatten die Power-Mitglieder auch an der Situation der Innenstadt. Man sei von Baustelle, zu Corona, zu Baustelle gewechselt. Das habe die Betriebe arg gebeutelt, klagen die Mitglieder. Die Kommunikation mit der Verwaltung sei oft schwierig gewesen. „Wenn ich eine Baustelle plane, muss klar sein, wo stehen Fahrzeuge, wo Material und wo die Menschen alternativ parken können“, klagte Lutz Ahlers. Die Parkplatz-Situation in der Innenstadt sei schlicht eine Katastrophe. Einige Power-Mitglieder fühlten sich allein gelassen und von Mitarbeitern aus dem Rathaus nicht ernst genommen. Schumann stellte sich vor ihre Mitarbeiter und beteuerte, dass diese immer freundlich seien, aber natürlich jeder seinen Job auch anders mache. Viele der Baustellen Probleme seien gar nicht bis zu Schumann durchgedrungen und auch vorab anders geplant gewesen. Im Herbst sollen die Bauarbeiten in der Innenstadt beendet sein.

Der Power-Vorstand bedauerte auch, dass die Stadt sich nicht mehr bei Veranstaltungen engagiere und beteilige. Leider sei das Stadtmarketingbudget vom Rat auf null gesetzt worden, teilte die Bürgermeisterin mit, daher könnte die Stadt sich gar nicht an Festen beteiligen. Eine Unterstützung sei somit auch schwierig, da die Verwaltung nicht in die Wirtschaft eingreifen dürfe.

Am Ende der Vorstellungs- und Diskussionsrunde mit Bürgermeisterin und Bürgermeisterkandidat dankte Ahlers den beiden: „Es ist schön, dass wir gehört wurden und unsere Anliegen auch verstanden werden. Wir wohnen alle hier im kleinen Pattensen, wir sollten gemeinsam etwas für die Stadt tun.“