Wennigsen. Zum 1. April 2024 hat Undine Rosenwald-Metz ihr Amt als neue Gleichstellungsbeauftragte in Wennigsen angetreten. Zwölf Monate später blickt die studierte Soziologin auf erste Erfolge ihrer Tätigkeit und geht voller Zuversicht an weitere Aufgaben heran. "Ich habe das Gefühl, hier in Wennigsen etwas zu erreichen", sagt Rosenwald-Metz, verbunden mit viel Lob für ihr Arbeitsumfeld in Wennigsen: "Ich bekomme Unterstützung von allen Seiten.".
In Wennigsen nach einem Jahr nahezu noch ein Neuling, aber in ihrem Metier für die Gleichstellung der Geschlechter kennt sich Undine Rosenwald-Metz bestens aus. Bereits vor rund 35 Jahren trat sie ihre erste Stelle als Gleichstellungsbeauftragte in ihrer Heimatstadt Seelze an, später wechselte sie in gleicher Funktion für 20 Jahre zum Landkreis Schaumburg. In den Anfangsjahren habe sie noch viel Grundlagen- und auch Überzeugungsarbeit leisten müssen. Mittlerweile sei die Berücksichtigung von Gleichstellungsfragen in den öffentlichen Verwaltungen angekommen.
Die Gemeinde Wennigsen habe die Personalstelle einer Gleichstellungsbeauftragen mit zehn Wochenstunden als freiwillige Leistung eingerichtet. Größere Kommunen seien zu solch einer Stelle sogar verpflichtet. Jedoch: "Zehn Wochenstunden sind schon knapp bemessen", sagt Rosenwald-Metz. Da müsse sie sich ihre Zeit schon genau einteilen.
Präsent sei sie im Rathaus insbesondere während ihrer öffentlichen Sprechstunden jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr im Familienservicebüro sowie Mittwochvormittags. Im ersten Jahr habe sie in erster Linie viele Pflichtaufgaben erledigen müssen - zum Beispiel die Beteiligung an Einstellungsrunden und an Personalgesprächen innerhalb der Verwaltung. Außerdem habe sie im Sommer 2024 alle Wennigser Ortschaften sowie die dortigen Ortsbürgermeister und -bürgermeisterinnen besucht. So habe sie sich ein Bild machen können von der Gemeinde und ihren Menschen.
"Jeder Ort hat etwas ganz Besonderes. Überall zeigen die Menschen auf vielfältige Weise ein großes Engagement. Und das begeistert mich", erklärt die Gleichstellungsbeauftragte, die als 68-jährige Ruheständlerin noch einmal eine neue berufliche Herausforderung gesucht - und gefunden - hat. Familiäre Verbindungen nach Wennigsen haben sie schließlich an den Deister geführt. Dort übernahm sie die Nachfolge von Hacer Kirli, die zuvor im Sommer 2023 gekündigt hatte.
Im zweiten Jahr will Undine Rosenwald-Metz mehr inhaltliche Schwerpunkte setzen. Thema Nummer eins bleibe dabei die häusliche Gewalt, die auch in einer kleinen ländlichen Kommune wie Wennigsen ein Thema sei. "Davor dürfen wir alle die Augen nicht verschließen, sondern wir müssen genau hinschauen", macht die Gleichstellungsbeaufragte deutlich. Darum habe sie auch die Aufstellung einer weithin sichtbaren Orange Bank an der Hülsebrinkstraße vor dem Amtsgerichtsgebäude initiiert. Ein QR-Code auf der Bank vermittelt Kontaktdaten für Hilfsangebote. Denn: "Frauen sollen sich häusliche Gewalt nicht gefallen lassen."
Darüber hinaus will sich die Expertin verstärkt um den Themenbereich Arbeit und Beschäftigung von Frauen kümmern, insbesondere auch für Existenzgründungen."Existenz sichernde Jobs sind für Frauen besonders wichtig", betont Rosenwald-Metz, die nach eigenen Angaben bei ihren Vorhaben viel Unterstützung erfährt: "Politik und die Fachbereichsleitungen in der Verwaltung ziehen mit. Da renne ich mit meinen Vorstellungen und Anregungen offene Türen ein", sagt sie.
Die Gleichtellungsbeauftragte Undine Rosenwald-Metz ist zu erreichen während der Sprechstunden jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr im Familienservicebüro des Rathauses sowie telefonisch unter (05103) 700718 und per E-Mail an U.Rosenwald-Metz@wennigsen.de.