Wennigsen.
Nur wenige Minuten bevor Wennigsens KÀmmerer Michael Beermann den Haushaltsentwurf 2019 im Finanzausschuss erlÀuterte, stellte die Wirtschaftliche Interessensgemeinschaft Wennigsen (WIG) einen Antrag auf eine aktuelle Stunde. Der stellvertretende WIG-Vorsitzende Markus Hugo erklÀrte, der Verein habe sich auch Gedanken zur Haushaltslage der Gemeinde gemacht und unterbreitete neben Fragen auch einen Drei-Punkte-Plan.
ZunĂ€chst stellte die WIG die Wiederbesetzung der seit Januar freien Stelle des Wirtschaftsförderers als Vollzeitstelle in Frage. BĂŒrgermeister Christoph Meineke hatte noch im Juni von einer Ausschreibung der Stelle im âSpĂ€tsommer bis FrĂŒhherbstâ gesprochen, doch davon ist inzwischen keine Rede mehr. Der Ausschuss will das Thema als eigenen Punkt auf der nĂ€chsten Sitzung beraten.
Danach fragte Hugo nach der Entwicklung der Steuereinnahmen. Beermann erklĂ€rte, dass die in den letzten Jahren nur einmal erhöhte Gewerbesteuer permanent Zuwachs im Geldsack der Gemeinde verzeichne und von 2,7 Millionen Euro (2011) inzwischen nach 3,8 Millionen Euro (2017) fĂŒr das laufende Jahr auf 4,9 Millionen Euro an Mehreinnahmen klettere. Mit fast 19 Prozent am Gesamthaushalt ist die Gewerbesteuer aus den rund 940 Betrieben inzwischen die stĂ€rkste Einnahmequelle der Gemeinde, verdeutlichte der KĂ€mmerer. Die Grundsteuer liege mit 2,7 Millionen Euro (2018) stabil bei etwa zwölf Prozent am Gesamthaushalt und zeigte trotz zweimaliger Erhöhung in den letzten Jahren lediglich einen Zuwachs um 400.000 Euro an.
SchlieĂlich wollte die WIG erfahren, wie viele Gewerbegebiete im FlĂ€chennutzungsplan noch vorgesehen sind und wie viele FlĂ€chen noch frei seien. Freie FlĂ€chen habe die Gemeinde nicht zur VerfĂŒgung, es sei aber auch keine neue ErschlieĂung von GewerbeflĂ€chen geplant. Die Verwaltung, so der BĂŒrgermeister, sehe hier keinen Handlungsbedarf. KĂ€mmerer Beermann hatte davor mitgeteilt, dass mehr Gewerbebetriebe auch weitere Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer bedeuteten. Der BĂŒrgermeister hat stattdessen vorgeschlagen, die Grundsteuer um weitere 40 Punkte auf 500 Punkte zu erhöhen.
Die WIG hat in ihrer aktuellen Ausgabe der WIG-Zeitung weitere Informationen und Grafiken zu den Themen aufbereitet. Diese steht zum Download unter diesem Artikel bereit.