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Wennigser Neal Brandt meistert den Skyrun-Treppenlauf in Frankfurt in voller Feuerwehrmontur

Gruß an die Kameraden von der Schwerpunktfeuerwehr: Neal Brandt zeigt das Logo. Foto: privat.

Frankfurt/Wennigsen. Er will hoch hinaus – und hat sich mit Sack und Pack einer krassen Herausforderung gestellt: Neal Brandt aus Wennigsen, ein 26-jähriger Hauptfeuerwehrmann bei der örtlichen Schwerpunktfeuerwehr, gehört jetzt zu den erfolgreichen Teilnehmern des Skyrun-Treppenlaufs in Frankfurt. Dabei hastete der junge Wennigser in voller Feuerwehrmontur und mit Atemschutzmaske die 1200 Stufen des Frankfurter Messeturmes bis in die 61.und letzte Etage hinauf. Nach 44 Minuten und 28 Sekunden erreichte Neal die Zielplattform – völlig erschöpft und durchgeschwitzt. Der Lohn: Ein faszinierender Ausblick aus 213 Metern hinab auf die Frankfurter Skyline sowie die Gewissheit, eine schwierige Aufgabe gemeistert zu haben..

„Es ist schon ein tolles Gefühl, sich im Ziel darüber klar zu werden: Ich habe die Sache wirklich durchgezogen“, sagt Neal Brandt. Für ihn sei es darum gegangen, die eigenen Grenzen unter extremen Bedingungen auszuloten und herauszufinden, wozu er in der Lage ist. „Mir war klar, dass einem hier nichts geschenkt wird. Aber genau solch eine Challenge sollte es sein“, macht der Feuerwehrmann aus Leidenschaft deutlich.

Für die 234 Teilnehmenden in der Disziplin der Feuerwehr-Elite galt es, sich in kompletter Einsatzausstattung auf den Weg in die 61. Etage des Messeturmes zu machen. Also: In bollerigen Schutzstiefeln, mit dicker Hose und Jacke, mit Handschuhen und Helm, mit Pressluftflasche auf den Schultern sowie mit einer Atemschutz-Vollmaske vor dem Gesicht – angeschlossen an den Lungenautomaten. Somit hatte jeder Skyrunner für die Stecke nur soviel Sauerstoff zur Verfügung, wie er oder sie in den Flaschen huckepack mit sich führte. Pro Flasche sind das laut Neal Brandt etwa 1600 Liter.

Er selbst habe sogar zwei Flaschen geschultert. „Das bedeutet zwar noch mehr Gewicht, aber ich habe somit auch mehr Sauerstoff im Gepäck. Denn es ist sehr schwierig, komprimierte Luft bei extremer körperlicher Anstrengung zu atmen. Irgendwann tut das Atmen richtig weh“, erläutert der Hauptfeuerwehrmann, der mir seiner Ausrüstung rund 25 bis 30 Kilogramm zusätzlich über die 1200 Treppenstufen bis ins 61. Stockwerk wuchtete.

Sein selbstgestecktes Ziel sei es von vornherein gewesen, zwischendurch nicht aufzugeben, sondern die Sache durchzuziehen und auf der letzten Plattform anzukommen. Zwischendurch, etwa ab der Hälfte der Strecke in Höhe des 30. Stockwerks, habe er eine Pause einlegen und sich sowohl körperlich als auch geistig sammeln müssen. „Da war ich mir kurzzeitig nicht sicher, dass ich es schaffe. Aber wir haben uns alle gegenseitig motiviert, und dann ging es weiter. Die Zeit war mir ohnehin egal“, betont Neal Brandt. Der schnellste Feuerwehrmann in der Elite-Disziplin habe lediglich knapp 13 Minuten bis ins Ziel benötigt.

„Aber das geht nur mit intensiver Vorbereitung. Ich habe im Vorfeld kaum für den Skyrun trainiert. Und ich muss deutlich sagen: So eine enorme Anstrengung wie beim Treppenlauf habe ich vorher noch nie erlebt. Aber umso stolzer bin ich auf meine Leistung“, meint Neal Brandt, der am Ziel in der 61. Etage die Wennigsen-Fahne aus der Tasche zog und vor dem Frankfurt-Panorama in die Höhe hielt.

„Die Fahne und unser Feuerwehrwappen hatte ich extra mit eingesteckt, um Wennigsen bei diesem Event repräsentieren zu können“, erklärt Brandt, der sich seit zehn Jahren ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr engagiert. Ihn reize es, dort Teil einer großen Gemeinschaft zu sein und echte Freunde zu finden. „Außerdem sind wir da, wenn wir gebraucht werden“, sagt der 26-Jährige, der für sich auch schon die nächsten krassen Herausforderungen ins Auge gefasst hat: Zum einen noch dieses Jahr ein Schanzenlauf mit rund 1000 Stufen auf einer Skiflugschanze in Bayern, und zum anderen den Berliner Treppenlauf 2025 „mit 30 Stockwerken auf Zeit“, kündigt Neal Brandt an.