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Kampfabstimmung: Angelika Schwarzer-Riemer (Grüne) zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt

Setzt sich in der Kampfabstimmung knapp durch: Die neue stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Schwarzer-Riemer. (Archivbild)

Wennigsen. Kampfabstimmung im Rat der Gemeinde Wennigsen um das vakante Amt des dritten stellvertretenden Bürgermeisters: In geheimer Abstimmung setzte sich Angelika Schwarzer-Riemer (Grüne) am Donnerstagabend knapp mit 14 Stimmen gegen Hans-Jürgen Herr (FDP) durch, der zwölf Stimmen erhalten hatte. Außerdem gab es im entscheidenden Wahlgang zwei ungültige Stimmen..

Nach dem Mandatsverzicht und dem Rücktritt der ehemaligen Grünen-Ratsfrau Gun Wittrien war die Position der dritten ehrenamtlichen Bürgermeister-Stellvertretung unbesetzt. Im April kündigte die Grünen-Ratsfraktion an, ihre Vorsitzende Angelika Schwarzer-Riemer als neue stellvertretende Bürgermeisterin vorzuschlagen. Damit wäre der Parteienproporz in der dreiköpfigen Stellvertreterrunde mit Patricia Weber (SPD) und Joachim Batke (CDU) unverändert geblieben.

Überraschend schickten die SPD-Fraktion sowie die Gruppe FDP/WfW in der Ratssitzung am Donnerstag den Gruppenvorsitzenden Hans-Jürgen Herr (FDP) als Gegenkandidaten ins Rennen - weil es nach Angaben des SPD-Fraktionsvorsitzenden Jonas Farwig einige Bedenken gegen die Eignung von Angelika Schwarzer-Riemer für das repräsentative Amt der Bürgermeister-Stellvertreterin gibt. Darum habe die SPD im Vorfeld den Grünen auch nahelegt, eine andere Person zu nominieren. "Die hätten wir dann auch gewählt", sagte Farwig. Grundsätzlich sei an einer Gegenkandidatur bei einer demokratischen Wahl nichts auszusetzen.

Hans-Jürgen Herr wolle seine Bereitschaft zur Kandidatur auf Vorschlag der SPD nicht als persönliche Konfrontation verstanden wissen, betonte der FDP-Politiker. Vielmehr wolle er vermeiden, dass eine einzelne Kandidatin bei der Wahl für das repräsentative Amt keine Mehrheit finde und durchfalle. Seine Kandidatur biete eine Alternative bei der Wahlentscheidung der Ratsmitglieder.

Empört reagierten die Grünen im Rat auf den Vorstoß von SPD und FDP/WfW. Der stellvertretende Fraktionssprecher Axel Lambrecht nannte die Gegenkandidatur einen Affront. Für die Grünen sei es legitim, nach dem Rücktritt der einst einstimmig gewählten Gun Wittrien erneut mit Angelika Schwarzer-Riemer eine Grüne ins Amt der stellvertretenden Bürgermeisterin zu wählen. "SPD und FDP kündigen diesen Konsens auf, und das finden wir skandalös. Kommen Sie zurück auf den Pfad der Kooperation", sagte Lambrecht.

Kritik an der Gegenkandidatur kam unter anderem auch von der parteilosen Eva-Maria Görres und von Uwe Kopec (Piraten), der von einer "Attitüde von Machtspruch" sprach. Für die CDU-Fraktion machte deren Sprecher Ernst Herbst deutlich: "Wir halten alle Ratsmitglieder für geeignet, das repräsentative Amt des Bürgermeister-Stellvertreters auszuüben". Ausgenommen sei lediglich der hauptamtliche Bürgermeister Ingo Klokemann.

Im ersten geheimen Wahlgang entfielen 14 Stimmen auf Angelika Schwarzer-Riemer und elf Stimmen auf Hans-Jürgen Herr. Beide verfehlten damit die erforderliche absolute Mehrheit von 16 Stimmen. Im zweiten Wahlgang reichte die einfache Mehrheit, die dann schließlich mit einer knappen Zwei-Stimmen-Mehrheit den Ausschlag für Angelika Schwarzer-Riemer gab.

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ingo Klokemann sowie mit Patricia Weber und Joachim Batke", betonte die neue dritte stellvertretende Bürgermeisterin nach der Wahl. Sie wolle nun daran arbeiten, "die Zweifler von mir zu überzeugen".