Jürgen Stegen (Mitte) tritt nach 20 Jahren als 1. Vorsitzender des TSV Wennigsen ab, einen Nachfolger hat der Verein bislang noch nicht gefunden. Die Suche geht weiter. Foto:Privat
Wennigsen. Ein Novum für den TSV Wennigsen, mit derzeit 1.344 Mitgliedern immerhin größter Verein im Gemeindegebiet: Weil die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden TSV-Chef Jürgen Stegen bislang keinen Erfolg brachte, steht der Sportverein jetzt zum ersten Mal ohne 1. Vorsitzenden da. Trotz dieser Vakanz an der Spitze bleibt der TSV Wennigsen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern jedoch weiterhin handlungs- und geschäftsfähig. „Bis wir einen neuen 1. Vorsitzenden gefunden haben, verteilen wir dessen Aufgaben auf mehrere Schultern“, erklärt TSV-Sprecher Matthias Fetköther.
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Schon lange hatte Jürgen Stegen angekündigt, den TSV-Vorsitz nach 20 Jahren niederlegen zu wollen – und auf der Jahresversammlung 2024 nicht erneut für das Amt zu kandidieren. Alle Bemühungen des Vereins, im Vorfeld der Versammlung eine Nachfolgelösung zu finden, liefen ins Leere. „Wir haben viele Leute direkt angesprochen, aber niemand war zur Kandidatur bereit“, macht Fetköther deutlich. Auch während der Versammlung mit lediglich rund 60 Teilnehmenden kam keine Spontanmeldung zur Kandidatur. „Das wäre dann auch wie ein Sechser im Lotto gewesen“, meint Fetköther, der als Pressewart zum amtierenden Vorstandsgremium gehört – ebenso wie der 2. Vorsitzende Reinhard Narten, dessen Stellvertreterin Margret Hoffmann sowie Jugendleiter, Schriftführer und die fünf Spartenleiter.
Gemeinsam wollen die Vorstandsmitglieder nun während der Vakanz alle Aufgaben des 1. Vorsitzenden untereinander aufteilen – und so die personelle Lücke schließen. Dessen ungeachtet geht die Suche nach einem Kandidaten oder einer Kandidatin weiter. In der Versammlung erneuerte auch der scheidende Vorsitzende Jürgen Stegen seinen Appell an potenzielle Kandidaten, sich einer Nachfolge nicht zu verschließen. „Wir brauchen einen 1. Vorsitzenden für den Verein“, betont Stegen, der in der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden des TSV Wennigsen ernannt wurde und ankündigte, bei der Einarbeitung eines oder einer neuen Vorsitzenden jede Unterstützung anbieten zu wollen.
Dieses Hilfsangebot gelte auch für die übrigen Vorstandsmitglieder, versichert Matthias Fetköther. „Wir alle sind keine Einzelkämpfer, sondern im Vorstand herrscht Teamarbeit“, erläutert der Pressewart. Erkläre sich jemand zur Kandidatur bereit, werde der TSV eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit der Wahl eines oder einer 1. Vorsitzenden als Tagesordnungspunkt einberufen. Die nächste reguläre Versammlung sei für 2026 vorgesehen.
Zuletzt hat der TSV Wennigsen laut Fetköther bei den Mitgliederzahlen um rund 150 Neueintritte innerhalb eines Jahres zugelegt und zählt nunmehr 1344 Sportler. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Fußballer (plus 80) und die Turner (plus 40). Vor allem aus dem Caleidis-Baugebiet seien viele neue TSVer in den Verein eingetreten.
Einstimmig hat die TSV-Versammlung jetzt beschlossen, die Mitgliedsbeiträge wegen der allgemeinen Kostensteigerung um 25 Prozent anzuheben. Damit wolle der Sportverein insbesondere auch finanzielle Rücklagen für künftige Projekte schaffen. Dazu gehören unter anderem eine Modernisierung der Tennisplätze, eine Erneuerung des Ballfangzauns am Kunstrasenplatz sowie eine neue Drainage für den Waldsportplatz am Deisterrand. „Dort sind wir dieses Jahr schon mehrfach abgesoffen“, berichtet Matthias Fetköther.
