Das Historische Freischießen in Wennigsen hat ein paar sehr eigene Regularien:
Aktiver Major: Er sorgt für den reibungslosen Ablauf der militärischen Vorführungen, leitet und organisiert die Übungen für Offiziere und Mannschaften.
Bataillonskapelle: Sie besteht aus der Musikkapelle der Feuerwehr. Sie begleitet die Festumzüge und bildet den musikalischen Rahmen beim Fahnenschwenken.
Fahnenschwenken: Die Fahnen werden vor Häusern der Bürger geschwenkt, die Spenden zur Kriegskasse beigesteuert haben.
Garden: Die Kompanie besteht aus drei Garden – ausschließlich Männer. Die Garde „Weiß“ mit weißer Uniform und Mütze mit roten Bändern. Die Garde „Jäger“ trägt weiße Hosen, dunkle Jacketts und Mützen mit grünen Bändern. Die Garde „Grenadiere“ trägt weiße Hosen, dunkle Jacketts und Mützen mit gelben Bändern. Die Bänder symbolisieren die Wennigser Orstfarben.
Hack: Die Hack ist der Name für die Regimentskantine. Für die aktiven Teilnehmer gibt es hier während des Festes kostenlose Getränke.
Kommandierender General: Der ranghöchste Offizier und organisatorische Leiter des Festes.
Kommandos: 1. Bataillon hört auf mein Kommando. Offiziere bitte den Degen ziehen. | 2. Bataillon stillgestanden. Richt euch. Augen geradeaus. Das Gewehr über. Gewehr ab. Rührt euch. | 3. Bataillon stillgestanden. Das Gewehr über. Points vor. Das erste Glied richt euch. Zur Meldung an die Majestät präsentiert das Gewehr. | 4. Das Gewehr über. Das erste auf das zweite Glied aufgeschlossen Marsch. Gewehr ab. Rührt euch. | 5. Das Gewehr über. Achtung zum Schwenken präsentiert das Gewehr. Gewehr über. Gewehr ab. Rührt euch.
Landsturm: Das Rückgrat des Freischießens bildet der Landsturm. In der vierten und größten Abteilung marschieren Wennigser Bürger beim Ausmarsch in Zivil mit einer Blume am Spazierstock.
Losmachen: Sechs Wochen vor dem Fest wird „losgemacht“. Der Schützenkönig ruft Bürger zur Bildung der Schützengesellschaft zusammen. Hierbei wird zunächst das Offizierskorps gebildet. Die Offiziere stellen dann die Kompanien auf.
Offizierskorps: Stabsoffiziere und Adjutanten bilden das Offizierskorps. Sie tragen prächtige Uniformen und reiten zu Pferde. Neulinge müssen unten anfangen und sich hochdienen. Jeder Offizier behält seinen Rang bis zum eingenen Rückzug
Paraden: Vor und nach jedem Ausmarsch werden auf der Festwiese Paraden abgehalten. Am Dienstag reiten die Offiziere beim Säbelritt als Ehrenbezeugung an den Kompanien vorbei.
Platzmajor: Der Platzmajor geht im Clownskostüm an der Spitze des Festzuges. Er ist der Spaßmacher, kümmert sich aber auch darum, dass Platz auf den Straßen ist. Sein Handwerkszeug ist die Patsche, die Schweinsblase oder auch das Britz-Holz mit Klapper.
Schaffer: Die Schaffer gehen vor dem Fest von Haus zu Haus und sammeln Spenden. An ihrer Seite sind die Ehrendamen, die die Uniformen instand halten.
Schinkenkloppen: Am Mittwoch nach dem Fest legt der Prügelmeister Bestrafungen für Sünden während des Freischießens fest. Nach der Bestrafung gibt es einen Schnaps und einen Harzkäse. Die Geldstrafen finanzieren den Schinkenklopperball im Herbst vor dem nächsten Fest.
Schützengesellschaft: Alle Mitwirkenden des Festes bilden die Schützengesellschaft. Der Kommandierende General ist ihr oberster Repräsentant. Nach dem Fest löst sich die Schützengesellschaft auf. Der einzig Amtierende zwischen zwei Freischießen ist der Schützenkönig. Er wird unter den Offizieren am Montag ausgeschossen.
Stabsarzt und Apotheker: Mit spezieller Medizin aus einer geheimnisvollen Flasche und einem riesigen Löffel ausgestattet, kümmern sie sich um die körperliche Unversehrtheit. Die anfallenden Behandlungsgebühren kommen der Regimentskasse zugute.
